"Wenn der Vorschlag nicht durchgesetzt wird, gehen wir sofort alle nach Hause", betonte Bossi im Interview mit der römischen Tageszeitung "La Repubblica" (Dienstag-Ausgabe).
Der Widerstand der mit Berlusconi und Bossi verbündeten Alleanza Nazionale (AN), der zweitstärksten Regierungspartei, und der katholischen UDC gegen die Föderalisierungspläne Bossis sind offensichtlich. Die beiden Parteien wehren sich vor allem gegen die von Bossi geforderte Stärkung regionaler Institutionen. Sie beschuldigten Bossi, die Einheit des Landes zu gefährden.
Spekulationen
Eine Vermittlerrolle im Streit um den Föderalismus muss nun Ministerpräsident Berlusconi übernehmen. Laut Spekulationen der Mailänder Tageszeitung "Corriere della Sera" (Dienstag-Ausgabe) denkt Berlusconi an eine Regierungsumbildung, um dem AN-Chef Gianfranco Fini ein Ministerium anzuvertrauen. Fini ist Vizepremier im Mitte-Rechts-Kabinett. Er bemängelte öfters, dass seine Partei im Vergleich zur Verbündeten Lega Nord in der Regierung unterrepräsentiert sei. Fini beschuldigt Berlusconi, gegenüber der Lega Nord zu nachgiebig zu sein.