Salzburg - Zwischen 1994 und 1999 stieg die Subvention des Bundes für das Salzburger Literaturhaus kontinuierlich von 72.670 auf 100.650 Euro. 2000 aber kam die Wende: Direktor Tomas Friedmann hat seither mit jährlich 72.000 Euro das Auslangen zu finden (im Vorjahr kam noch eine Projektförderung hinzu).

Über die Höhe des diesjährigen Zuschusses wurde er im Unklaren gelassen - obwohl doch ein Doppelbudget für 2003/04 beschlossen worden sei, Kunststaatssekretär Franz Morak (VP) folglich über die zur Verfügung stehenden Mittel Bescheid wissen müsse, so Friedmanns Argumentation. Frustriert veröffentlichte er daher am 9. Jänner einen an Morak gerichteten Brief:

"Vor zehn Monaten, im März 2003, habe ich für das Literaturhaus Salzburg, eines der größten, ältesten und aktivsten Literaturhäuser in Österreich und Europa, um eine Jahresförderung mit den erforderlichen Unterlagen angesucht. Auf Briefe, Telefonate und Mails (zuletzt am 23. Dezember 2003) mit der Bitte um einen Gesprächstermin ist bis heute keine Antwort aus Ihrem Büro eingelangt."

Bereits am 30. September 2003 sei mit der Stadt und dem Land Salzburg Einigung über deren Förderbeiträge erzielt worden, die Subvention des Bundes hingegen "blieb unklar". Als Literaturhausleiter, der weit ins laufende Jahr vorarbeiten müsse, sehe er sich "gezwungen, mit diesem Brief an die Öffentlichkeit zu gehen, um Klarheit über die Förderpolitik des Bundeskanzleramts zu erhalten".

Der Aufschrei bewirkte, dass die Kunstsektion am Freitag telefonisch eine Anhebung der Subvention auf 100.000 Euro in Aussicht stellte. Laut Katharina Stourzh, Franz Moraks Pressesprecherin, sei die schriftliche Bestätigung bereits bei der Post. (trenk/DER STANDARD, Printausgabe, 20.1.2004)