Wien - Im Konflikt zwischen dem Rektorat der Universität
Wien und den Studentenvertretern will die Uni-Leitung eine "externe
Persönlichkeit, die mit den universitären Gegebenheiten vertraut
ist", mit der Vermittlung betrauen. In einem Offenen Brief an die
Hochschülerschaft schlagen Rektor Georg Winckler, die Vizerektoren
sowie die Dekane der sieben Fakultäten dafür den ehemaligen
Verfassungsgerichtshofs-Präsidenten Ludwig Adamovich vor, der bis
Ende 2003 auch als Vorsitzender des Universitätsbeirates der
Hochschule fungiert hat.
ÖH lehnte Gesprächsangebot des Rektorats ab
Die Studentenvertreter haben am Donnerstag aus Protest gegen den
geplanten neuen Organisationsplan der Universität und die
Einschränkung der Mitbestimmung den Senatssaal bzw. das Rektorat der
Universität besetzt und nach ihrem Abzug am Freitag ein
Gesprächsangebot des Rektorats abgelehnt. Begründung: Winckler sei
nicht bereit, auf die unabdingbaren Grundforderungen der Studenten
wie die Rücknahme des Organisationsplans einzugehen.
Offener Brief der Uni-Führung
"Ihre Weigerung, das Rektorat als Gesprächspartner anzuerkennen,
schadet der Sache der Studierenden, deren Anliegen Sie vertreten
wollen", heißt es in dem Offenen Brief der Uni-Führung. Und: "Die
verbale Aufrüstung der letzten Wochen und die Anfeindungen gegenüber
Mitgliedern der Universitätsleitung drohen zu einer Radikalisierung
zu führen, die die Grenzen demokratischer Auseinandersetzung
überschreitet."
Studenten signalisieren kein Entgegenkommen
In der Sache selbst wurde den Studenten kein Entgegenkommen
signalisiert: Die Rahmenbedingungen der vom Rektorat angebotenen
Gespräche würden durch das Universitätsgesetz (UG) 2002 vorgegeben,
"an denen sich die Ausgestaltung des Organisations- und
Entwicklungsplans sowie die studentische Mitbestimmung orientieren
muss". Viele der von den Studentenvertretern im Zuge ihres Protests
erhobenen Forderungen würden sich auf gesetzliche Gegebenheiten
beziehen, deren Veränderung nur durch das Parlament möglich sei. (APA)