"Das Projekt ist auf Schiene", ist sich Josef Kandlhofer, Sprecher der Geschäftsführung des Hauptverbands der österreichischen Sozialversicherungsträger, sicher, dass das Projekt E-Card zeitgerecht im Laufe des Jahres 2005 umgesetzt wird. Zu den vielen Problemen rund um die Umsetzung des Projektes gehört etwa, dass sich der Hauptverband mit dem vorherigen Betreiberkonsortium EDS/Orga verglichen hat.

PArtner

Die neuen Partner sind, wie berichtet, Siemens, IBM und Telekom Austria. Diese werden den ersten und größten Teil des Projektes umsetzen, der den Aufbau der IT-Betriebszentrale sowie der Software für die Terminals umfasst. Der Siemens-Bereich Siemens Business Services (SBS) wird als Konsortialführer das EDV-System aufbauen und in den ersten zwei Jahre betreiben. Telekom Austria erbringt dafür Netzwerkdienstleistung. TA-Generaldirektor Heinz Sundt kündigte bereits an, sich für den Aufbau der externen Datennetze zu den Ärzten und Labors ebenfalls bewerben zu wollen. Im März soll der zweite Teil des Projektes - die Chipkartenvergabe - entschieden werden.

Probe

Geht alles nach Plan, beginnt Ende des Jahres im Burgenland und eventuell einem zweiten Bundesland der Probebetrieb. Der Hauptverband streicht vor allem die positiven volkswirtschaftlichen Effekte hervor, die sich dadurch ergeben, dass das Bearbeiten von 44 Millionen Krankenscheinen in Firmen, bei Ärzten und den Krankenkassen selbst entfallen.

Ein Serviceentgelt für die Karte werde es nicht geben, versicherte Kandlhofer. Allerdings kann es künftig einen Selbstbehalt ähnlich wie bei der Krankenscheingebühr geben. Aufseiten der Ärzte wird es notwendig, dass sich diese einen Computer anschaffen, so sie ihn nicht bereits besitzen. Laut Hauptverband sind bereits 83 Prozent der Ordinationen mit einem Rechner ausgestattet. Dazu kommt noch das Chipkartenlesegerät um rund 20 Euro.

Keine Stelungnahme

Zur von Sozialminister Haupt (FP) Ende 2003 eingeleiteten Sonderprüfung der SV-Chipkarten-Betriebs- und Errichtungsgesellschaft wollte sich Kandlhofer nicht direkt äußern. Die vom Sozialministerium eingeleitete Prüfung sei noch im Gange, so Kandlhofer. Er wolle "nicht mitten drinnen eine Stellungnahme abgeben".

In Phase eins wird die E-Card nur den Krankenschein ablösen. Weitere Ausbaustufen sind aber in Vorbereitung. Die Karte ist für die elektronische Signatur vorbereitet und kann daher auch als Bürgerkarte verwendet werden, so Volker Schörghofer, im Hauptverband für die Chipkarte verantwortlich. (ruz, DER STANDARD Printausgabe,20. Jänner 2004)