Geschäft mit den "Tschick-Kondomen" blüht - Austria Tabak: Außer Kosten nichts gebracht - Mit Kommentar der anderen
Redaktion
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Wien/Linz - Die deutlich sichtbaren Warnungen auf den
Zigarettenpackungen, dass Rauchen gefährlich bis tödlich ist, haben
die Fans des blauen Dunstes offensichtlich in keiner Weise
beeindruckt. Wie die Austria Tabak und auch die Trafikanten
berichten, ist seit der Einführung der Packungen mit den neuen
Warnhinweisen der Zigarettenverkauf nicht zurückgegangen. Für die
Trafikanten gab es in diesem Zusammenhang sogar ein unerwartetes
Zusatzgeschäft: Die Nachfrage nach "Schutzhüllen", die die Warnungen
abdecken - gelegentlich auch "Überzieher" oder "Tschick-Kondome"
genannt - ist deutlich gestiegen.
Seit 1. Oktober vergangenen Jahres dürfen nur mehr
Zigarettenpackungen produziert werden, die mit den großen - 30
Prozent der Vorder- und 40 Prozent der Rückseite - Warnaufdrucken
versehen sind. "Alte" Packungen durften seither zwar noch verkauft
werden, sie sind aber inzwischen weitgehend vom Markt verschwunden.
"Trotzdem merken wir keine Auswirkungen, es werden nicht weniger
Zigaretten verkauft als früher", berichtet Hubert Greier, der
Pressesprecher der Austria Tabak. Das bestätigen auch die
Trafikanten. Sowohl in ländlichen Gebieten als auch in den Städten
ist der Zigarettenabsatz nicht zurückgegangen, heißt es
beispielsweise seitens der oberösterreichischen Trafikanten.
Gestiegene Nachfrage nach "Schutzhüllen"
Was wirklich zu bemerken sei, so Greier und auch die Trafikanten,
das sei die deutlich gestiegene Nachfrage nach den "Schutzhüllen".
Solche werden aus Karton zum Preis von 40 Cent bis zu einem Euro
angeboten und können immer wieder über die Packung mit dem
Warnhinweis "gestülpt" werden, so dass dieser nicht mehr zu sehen
ist. Nicht selten leisten sich die Raucher aber auch "Steckis" für
ihre Zigarettenpackungen aus Leder, "das verdeckt die Aufschrift und
schaut außerdem noch recht elegant aus", meinte dazu ein Linzer
Trafikant.
Für die Austria Tabak ist die Sache mit den deutlich vergrößerten
Warnhinweisen jedenfalls klar: "Außer Kosten für uns hat es nichts
gebracht", sagt Greier, "damit hat sich bei uns bestätigt, was wir
auch aus Ländern kennen, wo es solche besonders großen und zum Teil
drastischen Warnhinweise schon länger gibt". Die Umstellung auf die
neuen Packungen habe die Austria Tabak immerhin rund eine Mio. Euro
gekostet, so Greier, "der von manchen vertretenen Vision von einem
rauchfreien Europa ist man mit dieser Maßnahme jedenfalls keinen
Schritt näher gekommen". (APA)
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