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Renate Götschl

Foto: Reuters/ Gentile

Cortina d'Ampezzo – Auch in der zweiten Cortina-Abfahrt hat es mit dem 32. Weltcup-Sieg für Renate Götschl knapp nicht geklappt. 24 Stunden nach Platz zwei hinter Hilde Gerg musste sich die Speed-Queen aus der Steiermark am Sonntag der französischen Olympiasiegerin Carole Montillet um 0,23 Sekunden geschlagen geben. Während Montillet ihren dritten Saisonsieg in der Abfahrt feierte, fuhr die US-Amerikanerin Lindsey Kildow (19) hinter Götschl als Dritte erstmals auf das Weltcup-Podest.

Götschl führt auch im Abfahrts-Weltcup

Und zwar nur eine Hundertstel Sekunde hinter der Österreicherin. Glück also für Götschl, die wie schon am Samstag in den oberen Streckenteilen die absolut Schnellste war, im Finish aber erneut den gesamten Vorsprung verspielte. Ihr Trost: Mit einem Sieg (Super G), zwei zweiten Plätzen in den Abfahrten und Rang sieben im ersten Super G machte sie in den vier Cortina-Rennen 296 Punkte und führt im Weltcup 71 Zähler vor Anja Pärson, die aus Cortina 46 Punkte mitnahm. Auch im Abfahrts-Weltcup liegt Götschl jetzt fünf Punkte vor Gerg in Front.

"Sieg verschenkt"

Götschl gab zu, den Sieg erneut "verschenkt" zu haben, wollte sich aber nicht groß mit den Ursachen auseinander zu setzen. "Zwei zweite Plätze, was soll ich da Sekunden-Bruchteilen nachtrauern", so die Obdacherin, die insgesamt eine zufriedene Cortina-Bilanz zog. "Ich habe erreicht, was ich mir vorgenommen habe", so Götschl. Platz eins im Abfahrtsweltcup sei ein "schöner Nebeneffekt", seit Samstag thront die Steirerin ja erstmals seit über drei Jahren auch wieder an der Spitze der Gesamtwertung.

Das könnte sich aber schon am Wochenende in Marburg wieder ändern. "Pärson hat heuer vier von fünf Slaloms gewonnen, also kann man sich ausrechnen, dass sie nach Marburg vorne liegt", sagte Götschl, die sich jetzt drei Tage Pause gönnen wird. Umso wichtiger ist, dass in Haus nun doch eine zusätzliche Abfahrt stattfindet.

Dorfmeister und Meissnitzer unzufrieden

Götschls starke Cortina-Bilanz – sie hält jetzt wie Isolde Kostner dort bei bereits fünf Siegen – überdeckte ein wenig das mäßige Abschneiden der übrigen Österreicherinnen. Michaela Dorfmeister kam nach Platz acht am Sonntag aus dem Grübeln erneut nicht heraus ("Ich will mich nicht auf das Material ausreden") und Alexandra Meissnitzer sagte nach Rang elf in der Abfahrt: "Das war für mich eine Woche zum Vergessen, die hätte ich mir schenken können. Abgesehen von Renate war es für uns eine eher enttäuschende Woche." (APA)