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Zumindest der umstrittene Ausbau des Atomkrafwerks scheint abgewendet.

Foto: APA/EPA/David Veis
Prag - Die tschechische Regierung will das umstrittene Atomkraftwerk Temelin nun doch nicht wie vom Industrieministerium geplant ausbauen. Die künftige Energiestrategie des Landes, die derzeit dem sozialliberalen Kabinett zur Abstimmung vorliege, rechne nicht mehr mit der Erweiterung der südböhmischen Anlage, sagte Ministerpräsident Vladimir Spidla am Samstag dem Prager Fernsehsender CT. Das Industrieministerium hatte den Ausbau von Temelin bis zum Jahr 2010 vorgeschlagen und damit international Proteste ausgelöst.

Pröll: "Zeichen wirtschaftlicher Vernunft"

Umweltminister Josef Pröll (V) hat die Ankündigung vorsichtig optimistisch bewertet. "Das ist ein Zeichen wirtschaftlicher Vernunft und zeigt, dass sich Dialog auszahlt", erklärte Pröll laut seinem Sprecher am Samstagabend. Man werde die Gespräche über die Sicherheit des Kernkraftwerkes Temelin mit der tschechischen Republik konstruktiv fortsetzen.

Ablehnung mitgeteilt

Nach Bekanntwerden der Pläne zum Ausbau des Atomkraftwerks hatte Österreich im November 2003 offiziell im Außenministerium in Prag seine Ablehnung mitgeteilt. Temelin steht etwa 100 Kilometer nördlich der oberösterreichischen Landeshauptstadt Linz und rund 230 Kilometer nordöstlich der bayerischen Landeshauptstadt München.

Störungen

In dem AKW war es seit Inbetriebnahme im Jahr 2000 mehrfach zu Störungen gekommen. Politiker und Atomkraftgegner vor allem aus Deutschland und Österreich hatten deshalb wiederholt die Stilllegung gefordert. Auch das tschechische Umweltministerium hatte sich gegen Ausbaupläne ausgesprochen. (APA)