Zugang zum Windows-Quellcode soll erleichtert werden - auch weitere Nachbesserungen nicht ausgeschlossen
Redaktion
,
Der weltgrößte Software-Konzern
Microsoft
hat sich nach Beschwerden der US-Kartellwächter bereit
erklärt, Konkurrenten den Zugang zum Quellcode seines Betriebssystems
Windows weiter zu erleichtern. Das US-Justizministerium teilte mit, Microsoft werde die Lizenzierung zur Nutzung des
Quellcodes erleichtern und vereinfachen. Die Kenntnis des Quellcodes
ist nötig, um Software für eine reibungslose Verbindung zwischen
Netzwerk-Computern und dem Microsoft-Betriebssystem Windows zu
entwickeln. Von den nun von Microsoft in Aussicht gestellten
Schritten dürften insbesondere Konkurrenten wie der
US-Netzwerkcomputer-Produzent Sun Microsystems profitieren.
Nachbesserungsforderungen
Das Justizministerium schließt weitere Nachbesserungsforderungen
nicht aus, da zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht absehbar sei, ob die
von Microsoft in Aussicht gestellten Schritte ausreichten. Bislang
habe erst elf Firmen mit Microsoft Lizenzen für den Windows Quellcode
abgeschlossen. Nach Einschätzung des US-Justizministeriums handelt es
sich aber zumeist um Verträge zur Entwicklung von Nischenprodukten.
Die Lizenznehmer seien jedoch in der Regel keine großen Konkurrenten
von Microsoft.
Kartellstreit
2002 hatte Microsoft einen langwierigen
Kartellstreit mit dem US-Justizministerium mit einer Vereinbarung
beigelegt. Das Unternehmen hatte sich dazu bereit erklärt, die
Vergabe von Lizenzen für den Quellcode zu vernünftigen und nicht
diskriminierenden Bedingungen zu ermöglichen. Das Justizministerium
wacht laut Gerichtsbeschluss über die kartellrechtliche Einhaltung
der Vereinbarung.
Behinderung des freien Marktes
Das US-Justizministerium und die Justizbehörden zahlreicher
US-Bundesstaaten hatten Microsoft verklagt, weil sie in der Weigerung
des Konzerns, Mitbewerbern Zugang zu dem Quellcode zu gewähren, eine
Behinderung des freien Marktes sahen. Das Justizministerium hat
Microsoft jedoch gemahnt, das Kernstück der Vereinbarung korrekt
umzusetzen. (APA/Reuters)
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