Ein Meistermacher
"Aber ich arbeite gern, und diese lukrativen Verträge wird's wegen der geänderten TV-Lizenzgelder und der allgemeinen Wirtschaftslage sowieso nicht mehr geben." Bei 1860 begann er als Trainer der Amateurmannschaft, "ein Frischgflachter", wie er selbst sich bezeichnet, der mit 15 ihm völlig unbekannten Spielern auf Anhieb den Meistertitel der Bayernliga holte. Auch der FC Kärnten und die Bundesliga sind ihm eher fremd. "Ich weiß nicht, ob die zu Recht dort unten sind. In den letzten Spielen gab es auch andere Gründe." Welche? Der leichte Schlendrian, gleichzeitig die Unsicherheit. Seine Erfahrung werde ihm helfen, die Mannschaft dort unten herauszubringen. "Im körperlichen, taktischen, konditionellen Bereich habe ich mehr gesehen und gelernt, als wäre ich nur in Österreich geblieben." Auch den Walter Schachner, der eher erfolgreich den GAK coacht, habe seine achtjährige Tätigkeit in Italien geprägt. Pacult: "Ich denke oft an den Happel, als der zu uns zum FC Tirol gekommen ist, hat er gesagt: Die österreichische Mentalität interessiert mi net."
Pacult bezeichnet sich als einen Mann, der nicht zu Hause sitzen kann. "Viele Freunde haben mich gefragt, ob ich deppert bin, dass ich mir das antue. Aber ich arbeite gern. Und ich glaube, dass ich hier was bewegen kann. Bei der Austria oder bei Rapid stehst auch unter Druck, dort wollen s' halt den Titel."
Das Wissen vom Kicken
Wie "der Alte" bildet sich Pacult ständig fort, sagt er. "Wenn einer sagt, er hat das Training erfunden, sage ich super, lass dir's patentieren. Ohne die Wissenschaft geht's heute nicht, ich lese ständig Fachbücher. Wir sind alle keine Zauberer, wie der Alte gesagt hat. Aber die Grundlage ist immer noch das Wissen vom Kicken."