Berlin - Regisseure wie Ken Loach, Eric Rohmer und Anthony Minghella sind in diesem Jahr zur Gast bei der Berlinale. Bei den 54. Internationalen Filmfestspielen stehen bisher 18 Produktionen für den Wettbewerb fest, darunter 12 Weltpremieren. Der erste Glanzpunkt soll zum Auftakt der Oscar-Favorit "Unterwegs nach Cold Mountain" sein, zu dem Stars wie Nicole Kidman und Jude Law erwartet werden. Insgesamt laufen bei dem Festival (5. bis 15. Februar) 26 Filme im Wettbewerb, teilte die Berlinale am Donnerstag in Berlin mit.

Dieses Jahr finden sich viele politisch engagierte Filme im Programm: Der Brite John Boorman schildert in "Country of my Skull" mit Samuel L. Jackson und Juliette Binoche die Geschichte der südafrikanischen Wahrheitskommission. Rohmer hat mit "Triple Agent" einen politischen Thriller gedreht, Theo Angelopoulos beginnt mit "Trilogie: Die Erde weint" seine epische Geschichte Griechenlands. Der Norweger Hans Petter Moland zeigt in "Beautiful Country" einen jungen Vietnamesen auf der Suche nach seinem amerikanischen Vater. Ken Loach erzählt in "Ae Fond Kiss" eine Liebesgeschichte im heutigen Schottland.

Im vergangenen Jahr gewann Michael Winterbottom mit dem Flüchtlingsdrama "In This World" den Goldenen Bären. 2004 werden 22 Filme um den Goldenen und die Silbernen Bären konkurrieren. Deutsche Streifen sollen bei der Berlinale insgesamt wieder stark vertreten sein. Die verschiedenen Sektionen des Festivals zeigen 56 deutsche Produktionen.

Im Eröffnungsfilm, der außer Konkurrenz läuft, geht es um Liebe und Krieg, von Anthony Minghella ("Der englische Patient") als Epos inszeniert. Jude Law spielt einen Deserteur im amerikanischen Bürgerkrieg, Nicole Kidman seine Geliebte. Kidman war bereits im vergangenen Jahr mit "The Hours" bei der Berlinale und gewann zusammen mit Julianne Moore und Meryl Streep einen Silbernen Bären.

Der schwedische Regisseur Björn Runge zeigt als Weltpremiere im Wettbewerb den Episodenfilm "Om jag vänder mig om" (Daybreak). Aus Frankreich kommen: die psychologische Komödie "Confidences trop intimes" (Intimate Strangers) von Patrice Leconte, die Georges-Simenon-Verfilmung "Feux Rouges"

Aus Italien ist "Primo amore" von Matteo Garrone im Wettbewerb: Erzählt wird die wahre Geschichte eines Mannes, der zum Opfer seiner eigenen Instinkte wird und seine Partnerin in eine zerstörerische Beziehung drängt. Das Spielfilmdebüt "Monster" der US-Regisseurin Patty Jenkins zeigt die ebenfalls auf Tatsachen beruhende Geschichte der Prostituierten Aileen Wuornos, die wegen Mordes an sieben Männern 2002 hingerichtet wurde. Charlize Theron ist in der Rolle der Aileen Wuornos zu sehen, an ihrer Seite Christina Ricci.

Außerdem wird Richard Linklaters "Before Sunset" gezeigt, bei dem es ein Wiedersehen mit den Protagonisten aus "Before Sunrise" gibt, der vor zehn Jahren einen Silbernen Bären bei der Berlinale gewann. Jesse (Ethan Hawke) und Céline (Julie Delpy) treffen sich rund zehn Jahre nach ihrer romantischen Begegnung in Wien in Paris wieder. Außer Konkurrenz steht die US-Komödie "Was das Herz begehrt" auf dem Programm. Es geht um den Kampf der Geschlechter - in den Hauptrollen: Jack Nicholson, Diane Keaton, Keanu Reeves und Frances McDormand. (APA/dpa)