San Francisco/Wien - Ergebnissprünge bei einer Reihe von Schlüsselunternehmen im letzten Quartal des vergangenen Jahres zeigen den deutlichen Aufschwung des Technologiesektors. Auch das PC-Wachstum kehrte 2003 zurück: Nach übereinstimmenden Daten der Marktforscher IDC und Gartner Dataquest legte der PC-Markt im vierten Quartal 2003 um 15 Prozent auf 45 bis 48 Mio. (je nach Berechnungsart) PCs zu. Im Gesamtjahr wurde mit 140 Mio. Geräten erstmals der Rekordwert von 2000 eingestellt. Der Umsatz blieb aufgrund des Preisverfalls mit 176 Mrd. Dollar (139 Mrd. Euro) jedoch um 22 Prozent gegen 2000 zurück.

Der Chiphersteller Intel, der als Indikator für den Gesamtmarkt gilt, konnte im vierten Quartal seines Geschäftsjahres 2003 seinen Gewinn trotz beträchtlicher Sonderabschreibungen auf 2,2 Mrd. Dollar verdoppeln, den Umsatz um 22 Prozent auf 8,7 Mrd. Dollar steigern. Trotz dieser kräftigen Ergebnissprünge gab Intel wie schon zuvor einen vorsichtigen Ausblick auf geringere Umsätze (der regelmäßig stark übertroffen wurde) - und löste damit leichte Kursverluste aus.

Europa über dem Schnitt

Europa sei über dem weltweiten Schnitt gewachsen, erklärte Intel-Europa-Chef Jürgen Thiel. Österreich sei dabei Trendsetter bei Notebooks und Servern.

Auch IBM polierte mit einem guten Endspurt sein 2003-Ergebnis auf. Der Jahresgewinn übertraf mit 7,6 Mrd. Dollar das Vorjahr um 112 Prozent, im letzten Quartal stieg das Ergebnis sogar um 166 Prozent. Beim Quartalsumsatz erzielte IBM mit 26 Mrd. Dollar zwar ein Rekordergebnis, das aber vor allem aus Währungsgewinnen resultierte.

Das beste Ergebnis seit vier Jahren legte Apple vor. Angetrieben von einem über 40-prozentigen Wachstum bei Notebooks sowie 235 Prozent plus bei Verkäufen des iPod-MP3-Players stieg der Umsatz im Weihnachtsquartal auf zwei Mrd. Dollar, der Gewinn auf 63 Mio. Euro.

Musikdrive

Europa sei über dem Schnitt gewachsen, und auch Österreich liege voll in diesem positiven Trend, erklärte Apple-Österreich-Chef Christian Maranitsch zum STANDARD. Neben Erfolgen im Bildungsbereich, vor allem mit dem "mobilen Klassenzimmer" und Ausstattung für Multimedia-Lehrgänge, werde der Musikmarkt für Apple immer wichtiger. In Österreich gebe es 500 Tonstudios und 2000 Plattenlabels, rechnete Maranitsch vor.

Mit starken Gewinnen und Umsatzzuwächsen konnte auch das Internetportal Yahoo aufwarten. Der Gewinn stieg im vierten Quartal um 62 Prozent auf 75 Mio., der Umsatz um 79 Prozent auf 511 Mio. Dollar. (DER STANDARD Printausgabe, 16.1.2004, spu, APA)