Möglicherweise stecken sich Menschen durch das Fleisch infizierter Tiere mit dem tödlichen Virus an
Redaktion
,
Washington - Das tödliche Ebola-Virus wird möglicherweise
über das Fleisch infizierter Tiere auf den Menschen übertragen.
Amerikanische Wissenschafter brachten den Ausbruch der Seuche in fünf
Fällen mit dem Tod tausender Affen und Antilopen in Afrika in
Verbindung. Vor einem Ausbruch der Krankheit seien meist Jäger mit
dem Fleisch der Tiere in Kontakt gekommen, erklärte William Karesh
von der Wildlife Conservation Society. Die Studie wird in der
aktuellen Ausgabe des Magazins "Science" veröffentlicht.
Vor einer Ebola-Epidemie in menschlichen Siedlungen verenden in
der Regel zahlreiche Tiere an dem Virus, fanden die Forscher um
Karesh heraus. Sie hatten das Auftreten der Seuche von Oktober 2001
bis Mai vergangenen Jahres untersucht. Ebola löst schwere innere
Blutungen aus, die zumeist binnen kurzer Zeit zum Tod führen. Rund 80
Prozent der Erkrankten überleben die Infektion nicht.
Unbekannter Ursprung
Der Virus sei bei verendeten Schimpansen, Gorillas und dem Duiker,
einer Antilopenart mit kurzen Hörnern, festgestellt worden, sagte
Karesh. Der Erreger habe bereits große Populationen dieser Tierarten
dezimiert, Schätzungen zufolge seien ihm in den vergangenen Jahren
mehr als 10.000 Affen zum Opfer gefallen. Laut Karesh bricht die
Seuche, deren Ursprung noch immer unbekannt ist, meist während einer
Trockenperiode im so genannten "Ebola-Nest" aus, einer Region in
Afrika, die Teile von Gabun und Kongo umfasst.
Der Verkauf infizierten Fleisches könnte zu einer weiten
Verbreitung von Ebola bei Menschen führen könnte, befürchtet Karesh.
Bisher hätten sich Ebola-Infektionen auf kleine Dörfer und entlegene
Regionen beschränkt - falls das Fleisch infizierter Tiere auf Märkten
in größeren Städten verkauft werde, könnte sich das jedoch ändern,
betonte der Wissenschafter: Sobald sich ein Mensch mit Ebola
infiziert hat, überträgt er das Virus über eigene Körperflüssigkeiten
weiter.
(APA/AP)
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