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Evola-Viren (Archivbild von 1995)

Foto: APA/dpa
Washington - Das tödliche Ebola-Virus wird möglicherweise über das Fleisch infizierter Tiere auf den Menschen übertragen. Amerikanische Wissenschafter brachten den Ausbruch der Seuche in fünf Fällen mit dem Tod tausender Affen und Antilopen in Afrika in Verbindung. Vor einem Ausbruch der Krankheit seien meist Jäger mit dem Fleisch der Tiere in Kontakt gekommen, erklärte William Karesh von der Wildlife Conservation Society. Die Studie wird in der aktuellen Ausgabe des Magazins "Science" veröffentlicht.

Vor einer Ebola-Epidemie in menschlichen Siedlungen verenden in der Regel zahlreiche Tiere an dem Virus, fanden die Forscher um Karesh heraus. Sie hatten das Auftreten der Seuche von Oktober 2001 bis Mai vergangenen Jahres untersucht. Ebola löst schwere innere Blutungen aus, die zumeist binnen kurzer Zeit zum Tod führen. Rund 80 Prozent der Erkrankten überleben die Infektion nicht.

Unbekannter Ursprung

Der Virus sei bei verendeten Schimpansen, Gorillas und dem Duiker, einer Antilopenart mit kurzen Hörnern, festgestellt worden, sagte Karesh. Der Erreger habe bereits große Populationen dieser Tierarten dezimiert, Schätzungen zufolge seien ihm in den vergangenen Jahren mehr als 10.000 Affen zum Opfer gefallen. Laut Karesh bricht die Seuche, deren Ursprung noch immer unbekannt ist, meist während einer Trockenperiode im so genannten "Ebola-Nest" aus, einer Region in Afrika, die Teile von Gabun und Kongo umfasst.

Der Verkauf infizierten Fleisches könnte zu einer weiten Verbreitung von Ebola bei Menschen führen könnte, befürchtet Karesh. Bisher hätten sich Ebola-Infektionen auf kleine Dörfer und entlegene Regionen beschränkt - falls das Fleisch infizierter Tiere auf Märkten in größeren Städten verkauft werde, könnte sich das jedoch ändern, betonte der Wissenschafter: Sobald sich ein Mensch mit Ebola infiziert hat, überträgt er das Virus über eigene Körperflüssigkeiten weiter. (APA/AP)