Insgesamt wollen die ÖBB nach früheren Angaben bis 2010 rund 12.000 der derzeit 48.000 Mitarbeiter abbauen. Auf diese Zahl will sich Söllinger nicht festlegen. Die erhofften Einsparungen seien aber durch den natürlichen Abgang zu bewältigen, sagte er. Das ihm Rahmen der ÖBB-Reform gesteckte Einsparungsziel lautet bis 2010 rund 1 Mrd. Euro. 630 Mio. Euro davon sollen laut Söllinger durch den Personalabbau erreicht werden, weitere 100 Mio. Euro durch das neue Eisenbahner-Dienstrecht. ÖBB-Vorstand und Gewerkschaft starten kommenden Montag die Verhandlungen.
Einigung
Nach den Streiks im Vorjahr haben sich Regierung und Gewerkschaft für die Verhandlungen auf vier Punkte geeinigt: den Ersatz der Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall durch ein Krankengeld, die Lockerung des Mitspracherechts der Gewerkschaft bei Entlassungen, die Reduktion automatischer Gehaltserhöhungen und -vorrückungen im Gehaltsschema (Biennalsprünge) und die Anpassung der Arbeitszeit- und Urlaubsregelungen an normale Unternehmen.
Söllinger glaubt, dass die angepeilten 100 Mio. Euro Einsparungen durch diese vier Punkte erreicht werden können. Trotzdem hoffe er, dass darüber hinaus auch noch über weitere Veränderungsmöglichkeiten im Dienstrecht verhandelt werde. Welche Änderungen der Vorstand hier noch im Auge habe, wollte Söllinger nicht präzisieren. Die Gewerkschaft hatte zuletzt allerdings bereits Verhandlungen über die vereinbarten vier Punkte hinaus klar abgelehnt.