Brüssel - Der neue NATO-Chef Jaap de Hoop Scheffer hat mehr Truppen und Ausrüstung für Afghanistan gefordert, um auch außerhalb der Hauptstadt Kabul für Sicherheit sorgen zu können. Auf dem Spiel stehe nicht nur die Glaubwürdigkeit des Bündnisses, sondern aller an der Friedenssicherung beteiligten Nationen, sagte De Hoop Scheffer am Mittwoch. Wie viele zusätzliche Soldaten benötigt werden, sagte er nicht

UNO erklärte im Dezember, ohne weitere Soldaten drohe Chaos

Der scheidende Sondergesandte der Vereinten Nationen, Lakhar Brahimi, sprach von 5000 Soldaten, die zusätzlich zu den 5700 Soldaten der Internationalen Afghanistan-Schutztruppe (ISAF) benötigt würden. Die UNO hatte im vergangen Monat erklärt, ohne weitere Soldaten drohe das Land in Chaos zu versinken.

Die NATO hatte im August die Leitung der ISAF übernommen. De Hoop Scheffer erklärte bei seinem Amtsantritt vergangene Woche, der Afghanistan-Einsatz habe für ihn oberste Priorität. Die NATO hofft, bis Mitte 2004 die Kontrolle über die Wiederaufbau-Teams (PRT) zu übernehmen, die gegenwärtig von den US-geführten Truppen des Einsatzes "Enduring Freedom" geleitet werden. Bislang ist nur ein PRT unter dem ISAF-Kommando: die mehr als 200 von Deutschland geführten Soldaten in Kunduz. (APA/Reuters)