Ein Fernsehspot, in dem Kinder für den Abbau des US-Defizits arbeiten müssen, ist der Gewinner eines Wettbewerbs mit Kurzfilmen gegen US-Präsident George W. Bush, der im November seine Wiederwahl anstrebt. Der TV-Clip wurde am gestrigen Montag (Ortszeit) bei einer Feier in einem New Yorker Theater vorgestellt und soll Ende Jänner, vor Bushs Rede zur Lage der Nation, ausgestrahlt werden. Zudem soll er während der Werbeblöcke zur Footballmeisterschaft "Superbowl", dem wichtigsten nationalen Sportereignis des Jahres, eingeblendet werden.

Prominente Jury aus bekennenden Bush-Gegnern

Der Internet-Kurzfilmwettbewerb "Bush in 30 Sekunden" war gemeinsam von der linken Bewegung MoveOn.org, dem US-Musiker Moby und dem Milliardärssohn Jonathan Soros ins Leben gerufen worden. Hunderttausende Internet-Nutzer sowie eine prominente Jury aus bekennenden Bush-Gegnern wie die Filmemacher Michael Moore und Gus Van Sant wählten unter rund tausend Projekten die besten zehn Beiträge aus. Der Sieger wurde am Montag vor prominentem Publikum in New York gekürt. Der Spot zeigt Kinder, die als Putzfrau, Arbeiter, Müllmann schuften müssen, gefolgt von der Frage "Ratet mal, wer für die Kosten des Defizits aufkommen wird?". Er endet mit einem kleinen Mädchen, das in einem Supermarkt an der Kasse sitzt.

"Bye, Bye"

Der auch als Buchautor hervorgetretene Moore sagte auf einer mit US-Fahnen dekorierten Bühne, der Film dauere 30 Sekunden. Am Tag der Präsidentschaftswahl seien nur zwei Sekunden erforderlich, um Bush "Bye, Bye" zu sagen. Zahlreiche Beiträge beschäftigten sich auch mit dem Irak-Krieg und den Einschränkungen der Bürgerrechte im Namen des Antiterror-Kampfs. Für scharfe Proteste sorgten zwei Spots, in denen Bush mit Adolf Hitler verglichen wurde. (APA)