Als Schutzzonen gelten unter anderem der Truppenübungsplatz Allentsteig, die March-Thaya Auen, die Region Kamp- und Kremstal sowie das Machland. Eine Sondersituation betrifft das Gebiet "Sandboden - Praterterrasse". Für diesen Lebensraum der seltenen Großtrappen wurde ein fünf Jahre andauerndes Monitoring vereinbart. Danach soll endgültig festgestellt werden, ob ein Landschaftsgrenzen überschreitender Populationsaustausch stattfindet.
"Gute Chancen"
Die Schutzzonen werden bis Ende Jänner an die Generaldirektion Umwelt der Europäischen Kommission in Brüssel gemeldet. "Dieser Entwurf hat gute Chancen, in Brüssel angenommen zu werden", erläuterte Sobotka. "Wir haben damit den ersten Schritt für ein umfassendes Naturschutz-Management getan." Niederösterreich liege mit seinen Vogelschutzgebieten sowohl österreichweit als auch im europäischen Vergleich im obersten Drittel. So habe beispielsweise Wien 15 Prozent gemeldet, die Steiermark 12 Prozent, Kärnten und Oberösterreich jeweils 3,5 Prozent. International liegen die Schutzgebiete in Belgien bei 14,1 Prozent, in Dänemark bei 22,3 Prozent und in Deutschland bei 8,1 Prozent.
Scharfe Kritik
Herbe Kritik kam hingegen von den Umweltschutzorganisationen WWF und BirdLife. Die Nachnominierung von Natura 2000-Gebieten habe die "denkbar schlechte Situation der Vogelschutzgebiete nicht verbessert". Vielmehr seien bedeutende Gebiete nicht nachnominiert worden. "Für den WWF und BirdLife ist dies eine untragbare Situation. Naturschutz und die ökologische Einzigartigkeit der Gebiete scheinen bei der Nachnominierung keine gewichtige Rolle zu spielen", waren Andreas Ranner, Geschäftsführer von BirdLife und Gerald Pfiffinger, Natura 2000-Experte vom WWF, einer Meinung. Niederösterreich drohe nun eine Klage vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH).