Das macht keinen Spaß: Peter Rzehak muss am Samstag zusehen.

Wengen - Im ersten und einzigen Training für die Weltcup-Abfahrt der Herren in Wengen hat am Freitag Peter Rzehak auf verkürzter Strecke in 1:38,96 Minuten überlegene Bestzeit markiert. Somit kommt es in der für Samstag (12:30 Uhr) geplanten sechsten Saisonabfahrt zum Kuriosum, dass der Trainingsschnellste nicht am Start sein darf. Denn die ÖSV-Spitze hatte bereits im Vorfeld die Mannschaft nominiert, der 34-jährige schien darin nicht auf.

Nach den am Mittwoch (Regen) und Donnerstag (Neuschnee) abgesagten Trainings wurde am Freitag wegen heftiger Windböen vom Hundsschopf weg gestartet. Die Bedingungen waren jedoch alles andere als befriedigend, zu weicher Schnee und daher zu wenig Geschwindigkeit ließ bei den Speed-Assen wenig Begeisterung aufkommen. Das Rennen am Samstag ist ohnehin gefährdet, denn die Wetterprognosen kündigen heftigen Wind an.

Am besten mit den Bedingungen zurecht gekommen sind wie so oft die Österreicher, denn hinter Rzehak landeten mit Fritz Strobl (+0,63 Sekunden), Hannes Trinkl (0,85) und Josef Strobl (0,87) drei weitere Österreicher. Bester Nicht-ÖSV-Läufer war der Italiener Erik Seletto auf Rang fünf (1,03).

"Es ist brutal schade"

Rzehak konnte sich logischerweise über seine Bestzeit nicht uneingeschränkt freuen. "Es ist brutal schade, wenn man Erste-Gruppe-Fahrer ist, Bestzeit markiert und trotzdem keinen Startplatz hat", meinte der enttäuschte Tiroler. Ein Blick auf das weitere Weltcup-Programm stellt für Rzehak aber den Silberstreif am Horizont dar: "Vielleicht bekomme ich nächste Woche in Kitzbühel meine Chance."

Schon am Samstag auf Sieg fahren darf Olympiasieger Fritz Strobl. "Aber Wengen ist heuer nicht Wengen", erklärte der Kärntner, der wie seine Kollegen mit dem weichen Schnee zu kämpfen hatte. Strobl erwartet eine Materialschlacht: "Unsere Serviceleute werden wohl die ganze Nacht gefordert sein."

Hermann Maier, im Gesamt-Weltcup hinter Lasse Kjus und Benjamin Raich Dritter, belegte im Training mit 1,48 Sekunden Rang zwölf und blickte dem Rennen, sollte es überhaupt stattfinden, skeptisch entgegen: "Es ist wahnsinnig langsam. Aber man muss sich darauf einstellen, denn im Rennen wird es nicht viel anders sein."(APA)

ÖSV-Mannschaft für die Herren-Abfahrt am Samstag in Wengen: Fritz Strobl, Hannes Trinkl, Stephan Eberharter, Hermann Maier, Christoph Gruber, Michael Walchhofer, Andreas Schifferer, Norbert Holzknecht, Hans Knauß, Klaus Kröll, Johann Grugger

Ergebnisse vom Freitag-Training für die Weltcup-Abfahrt der Herren in Wengen:

 1. Peter Rzehak (AUT)        1:38,96 
 2. Fritz Strobl (AUT)         + 0,63 
 3. Hannes Trinkl (AUT)          0,85
 4. Josef Strobl (AUT)           0,87
 5. Erik Seletto (ITA)           1,03
 6. Bode Miller (USA)            1,17
 7. Didier Cuche (SUI)           1,18
 8. Rolf Von Weissenfluh (SUI)   1,15
 9. Lasse Kjus (NOR)             1,28
10. Yannick Bertrand (FRA)       1,29
11. Stephan Eberharter (AUT)     1,38
12. Hermann Maier (AUT)          1,48
13. Christoph Gruber (AUT)       1,53
14. Michael Walchhofer (AUT)     1,54
15. Andreas Schifferer (AUT)     1,83
    weiter:
30. Norbert Holzknecht (AUT)     2,68
45. Hans Knauß (AUT)             3,17
46. Klaus Kröll (AUT)            3,18
49. Johann Grugger (AUT)         3,40