New York - Der Rücktritt von Robert J. Eaton, des Co-Vorstandsvorsitzenden der DaimlerChrysler AG, lässt den transatlantischen Autokonzern weitgehend in deutscher Hand. So lautete die Einschätzung der US-Medien am Donnerstag zum Ausscheiden des Spitzenmanagers. Jürgen Schrempp wird den Konzern künftig allein als Vorstandsvorsitzender leiten. "Als die deutsche Daimler-Benz Chrysler 1998 kaufte, wurde die Transaktion als eine Fusion Gleicher angekündigt. Aber bald wurden mehr Entscheidungen von Stuttgart getroffen. Amerikanische Manager begannen wegzugehen, einige freiwillig und andere nicht", schrieb die New York Times am Donnerstag. Nachdem Thomas T. Stallkamp, der amerikanische Vize, im Herbst vergangenen Jahres ausgebootet wurde, war Eaton nach Darstellung der Zeitung noch der einzige Amerikaner in der DaimlerChrysler-Führungsspitze. "Eatons Ausscheiden bedeutet, dass DaimlerChrysler... jetzt zweifellos ein deutsches Unternehmen ist, dessen US-Sparte allerdings mehr als die Hälfte zum Ergebnis besteuert", berichtete das Wall Street Journal . Das erste Jahr war nach Auffassung der Zeitung schwierig. US-Manager hätten sich manchmal öffentlich beschwert, dass die Kreativität und Flexibilität, die die frühere Chrysler-Gruppe ausgezeichnet hatte, durch das bürokratischere deutsche Management unterdrückt worden sei. Diese Führungsprobleme waren nach Ansicht der Zeitung "ein Faktor für den starken Rückschlag des Aktienkurses der Firma im vergangenen Sommer". Die DaimlerChrysler-Aktien notierten am Mittwoch in New York mit 67,1875 Dollar gegenüber einem Hoch von 104,75 Dollar in den vergangenen zwölf Monaten. USA Today verwies darauf, dass seit der Fusion einige der besten Chrysler-Talente ausgeschieden seien, darunter Stallkamp, der Chef- Ingenieur Chris Theodore und der PR-Chef Steve Harris. Diese Abwanderungen ließen Zweifel daran aufkommen, ob die Heirat der beiden Kulturen - der mutige amerikanische Chrysler-Stil und der konservative deutsche Daimler-Weg - funktionieren würden. (APA)