London/Berlin - Europas Profi-Fußball-Vereine haben laut Fachmagazin kicker rund sieben Milliarden Euro Schulden. Daher konnte der Deutsche Gerhard Aigner, der bis zum 31. Dezember 2003 Generaldirektor der UEFA war, "von einem Wettlauf mit dem Tod, den man nicht gewinnen kann", sprechen. Solange bei einigen Vereinen die Lohnzahlungen etwa 80 Prozent ausmachen. Die deutsche Bundesliga steht trotz ihres Lizenzierungsverfahrens mit rund 700 Millionen Euro in der Kreide. Bayern Münchens Manager Uli Hoeneß (52): "Die Vereine müssen die Gehälter reduzieren."

Die Gesamtverschuldung der drei Profiligen Italiens soll drei Milliarden Euro betragen. Besonders arm sind der AC Parma (Sponsor Parmalat im Konkurs) und Lazio Rom (310 Millionen € Minus) in der Serie A. Italiens Ligachef Adriano Galliani: "Das ganze System ist verrottet." Auch in Spanien schulden die erste und zweite Liga insgesamt rund zwei Milliarden Euro. Mit 250 Millionen Euro Schulden führt der FC Barcelona vor dem FC Valencia (125). In England sind bis auf Leeds United (120 Millionen €) und Manchester City (75) keine akuten Problemfälle in der Premier League bekannt. In Frankreich braucht Tabellenführer AS Monaco, der nur durch massive Unterstützung des Fürstenhauses die Lizenz erhalten hatte, bis zum Saisonende 50 Millionen Euro. (sid)