"Wir werden Bedenken haben bei Ländern, die dem irakischen Volk keine helfende Hand entgegen gestreckt haben", fügte der Minister hinzu. Zuletzt hatten zwei Unternehmen mit Verbindungen zur US-Regierung Milliarden-Aufträge zum Wiederaufbau des Irak erhalten. Die beiden kalifornischen Konzerne Bechtel National und Parsons hatten sich gemeinsam um die Instandsetzung von Elektrizitäts- und Wasserversorgung, Straßen und Schulen beworben.
Irak
Iraks Ölminister verteidigt Auftragsvergabe nach politischen Kriterien
Ibrahim Bahr al Ulum: "Wir werden Bedenken haben bei Ländern, die dem irakischen Volk keine helfende Hand entgegen gestreckt haben"
Kairo - Der irakische Erdölminister Ibrahim Bahr al Ulum
hat eingeräumt, dass sein Ministerium die Besatzungsmächte und
Staaten, die zum Wiederaufbau beitragen, bei der Auftragsvergabe
bevorzugt. In einem am Montag veröffentlichten Interview mit der
arabischen Zeitung "Al-Sharq Al-Awsat" sagte Bahr al Ulum: "Das
Ölministerium untersucht derzeit die wirtschaftliche Machbarkeit und
die rechtliche Grundlage für Verträge zur Entwicklung der irakischen
Ölfelder, die vom abgesetzten Regime abgeschlossen wurden". Dabei
werde man die "politische Haltung der Länder in Betracht ziehen, die
nicht zum irakischen Wiederaufbau beitragen."
US-Unternehmen mit
enger Verbindung zur Bush-Administration haben nach einer
Untersuchung die lukrativsten Aufträge im Irak und in Afghanistan
erhalten. Die mehr als 70 Firmen mit Aufträgen in einem Gesamtvolumen
von acht Milliarden Dollar (rund 6,9 Milliarden Euro) hätten zusammen
über 500.000 Dollar für den Wahlkampf von Präsident George W. Bush
2000 gespendet, wie aus einer Studie des "Zentrums für Öffentliche
Integrität" hervorgeht. (APA/dpa)