"Ich glaube nicht, dass jemand die ernsthafte Entschlossenheit der Koalition zu einer friedlichen Lösung in Zweifel ziehen sollte", sagte Blairs Sprecher. "Leider war das nicht möglich." Er wies Berichte zurück, Blair habe sich pessimistisch über die Chancen geäußert, im Irak noch Massenvernichtungswaffen zu finden. Die Alliierten hatten den Krieg vor allem damit begründet, dass der Irak im Besitz chemischer und biologischer Waffen wäre.
Irak
London widerspricht Darstellung über frühe Planung des Irak-Kriegs
Blair-Sprecher zu Vorwürfen von Ex-US-Finanzminister O'Neill: Koalition war zu friedlicher Lösung entschlossen
London/Berlin - Die britische Regierung hat am Montag
beteuert, sie sei ebenso wie die USA zu einer friedlichen Lösung der
Irak-Krise entschlossen gewesen. Der Krieg sei jedoch leider
unumgänglich gewesen, sagte ein Sprecher von Premierminister Tony
Blair in London. Er reagierte damit auf eine Erklärung des früheren
US-Finanzministers Paul O'Neill vom Wochenende, laut der die
Entscheidung zum Krieg bereits zu Beginn der Amtszeit von Präsident
George W. Bush im Jänner 2001 fiel.
Die deutsche Regierung erklärte, sie sei aus guten Gründen gegen
den Irak-Krieg gewesen. "Nach dem ersten Schuss hatten wir die
Position vieler geteilt, die sagten, jetzt geht es darum, Frieden und
Stabilität in der Region zu gewinnen", sagte ein Sprecher des
Auswärtigen Amtes in Berlin, Walter Lindner. "Die Frage, was der
Regierung in Washington wann bekannt war, müssen nicht wir, sondern
Historiker beantworten."(APA/AP)