Wien - Die am Freitag von der Regierung vorgestellten Pläne für die Steuerreform 2005 sorgten auch am Montag für zahlreiche Reaktionen. Für die meisten Arbeitnehmer bleibe "unterm Strich eine negative Bilanz", rechne man die die diesem Jahr in Kraft tretenden Belastungen entgegen, kritisierte der Vorsitzende der Gewerkschaft der Privatangestellten, Hans Sallmutter.

Unterschiedliche Ansichten gab es über die Familien-Maßnahmen: Für ÖGB-Frauenvorsitzende Renate Csörgits setzt die Regierung ihren "familienpolitischen Irrweg" fort. Sie zeige mit der Förderung kinderreicher Alleinverdiener "neuerlich, wo sie die Frauen am Liebsten sieht: Als Hausfrauen oder bestenfalls als Dazuverdienerinnen". Von einem "Schritt in die richtige Richtung" sprach hingegen der Präsident des Katholischen Familienverbandes (KFÖ), Johannes Fenz. Er begrüßte, dass künftig die Familiengröße in der Steuerberechnung berücksichtigt werde und dass man einem steuerfreien Existenzminimum aller Familienmitglieder näher komme.

KPÖ: Umverteilung von Arm nach Reich

Kritik an den Regierungsplänen kam auch von der KPÖ: Die Steuerreform sei ein "neuerlicher Schritt der Umverteilung von Arm nach Reich", meinte deren sozialpolitischer Sprecher Michael Graber.

Dem ARBÖ ist die Entlastung der Pendler zu gering: Die Pauschale gehöre nicht um 15, sondern um 30 Prozent erhöht - und die seit Juni 2000 fällige Erhöhung des Kilometergeldes von 36 Cent auf 45 Cent müsse endlich nachgeholt werden.

Attac kritisiert KöSt-Senkung

Die Globalisierungsgegner-Gruppe Attac kritisierte hingegen die KöSt-Senkung: "Damit gießt die Regierung Öl ins Feuer des schädlichen Steuerwettlaufs nach unten, anstatt diesen endlich zu beenden." (APA)