Karlsruhe - Der deutsche Generalbundesanwalt Kay Nehm hat vor dem Kammergericht Berlin gegen ein mutmaßliches Mitglied der linksextremen "Revolutionäre Zellen (RZ)" Anklage wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung und Herbeiführens von Sprengstoffexplosionen erhoben. Laut Anklage gehörte der 50-Jährige von 1985 bis 1993 der "Berliner Zelle" an, die Bestandteil der "RZ" war und die mit einer Reihe von Anschlägen eine gewaltsame Umwälzung der Bundesrepublik anstrebte. Die "RZ" bekannte sich laut Nehm seit ihrer Gründung zu mindestens 186 Anschlägen, 40 davon seien der "Berliner Zelle" zuzurechnen. Der Angeklagte werde verdächtigt, an vier dieser Anschläge beteiligt gewesen zu sein. Dazu zähle ein Sprengstoffanschlag auf die Siegessäule im Berliner Tiergarten am 15. Jänner 1991, sowie das Attentat auf den damaligen Leiter der Berliner Ausländerbehörde, Harald Hollberg, der im Oktober 1986 durch zwei Pistolenschüsse an den Beinen verletzt worden war. Der Beschuldigte soll zudem von Mitte 1987 bis 1993 für die "RZ" etwa 20 Kilogramm Sprengstoff und Sprengschnur aufbewahrt haben. (APA/AFP/red)