Terminstreiterei als Vorgeplänkl
Bevor es zur Sache geht, steht die traditionelle Terminstreiterei auf dem Programm. Verbandskapitän Hans Krankl fliegt deshalb heute, Montag, mit ÖFB-Generalsekretär Wolfgang Gramann und Teammanager Werner Germ ins walisische Cardiff, wobei der Teamchef - anders als vor einem Ländermatch - nicht besonders zuversichtlich zu sein scheint. Denn "jedes Land versucht, seinen Vorteil zu wahren und das Beste für sich herauszuholen", weshalb er nicht glaubt, dass es zu einer terminmäßigen Einigung kommen wird. Solche Terminkonferenzen seien ohnehin unnötig, "man sollte bei der Auslosung besser auch gleich die Termine und Paarungen per Los festlegen".
Die Fifa tut das nicht, also musste der ÖFB selbst eine Termin-Wunschliste zusammenstellen. Das geschah schon im Dezember, wurde den rivalisierenden Verbänden zur Kenntnis gebracht. "Polen, Wales und England haben darauf im Großen und Ganzen mit positiven Signalen reagiert, von Nordirland und Aserbaidschan, wo es einen neuen Vizepräsidenten und dadurch ein großes Durcheinander gibt, haben wir noch nichts gehört", berichtet Werner Germ.
Polen zuletzt zu Hause
Krankl, so vermerkt der österreichische Wunschkalender, möchte am 4. September in Innsbruck (also zu Hause) mit Aserbaidschan beginnen, um danach in Wien Wales herauszufordern. Am 9. Oktober hätte er auswärts am liebsten die Nordiren und am 13. Oktober daheim die Engländer. Als letztes Gruppenspiel der Österreicher wünscht sich der Teamchef Polen in Wien als Gegner. Was dazwischen komme, sei nicht so wichtig.
Wenn man von der Terminfeilscherei zum Kern der ballesterischen Sache kommt, wächst auch des Teamchefs Zuversicht. "Warum", fragt Krankl - ungewiss, wen -, "warum sollten wir die Engländer an einem guten Tag nicht schlagen können?"