Prag - Die tschechische Regierung plant, voraussichtlich ab 2005 einen dritten Mehrwertsteuersatz einzuführen, der zwischen zehn und 14 Prozent betragen könnte. Die Regierung erhoffe sich davon Mehreinnahmen von 16 Mrd. Kronen (492 Mio. Euro) pro Jahr, berichteten tschechische Medien unter Berufung auf das Finanzministerium in Prag. Derzeit gilt für die meisten Waren und Dienstleistungen ein Mehrwertsteuersatz von 22 Prozent.

Daneben gibt es einen ermäßigten Steuersatz von fünf Prozent, der vor allem für Lebensmittel gilt. Der neue Mehrwertsteuersatz soll unter anderem für kommunale Dienstleistungen wie Müllabfuhr und Wasserversorgung, für Bahn- und Bustickets, Eintrittskarten für Kinos, Theater und Museen sowie für Körperpflegeartikel gelten, die derzeit mit fünf Prozent Mehrwertsteuer belastet werden. Der Entwurf für die Mehrwertsteuerreform sieht eine Anhebung des ermäßigten fünfprozentigen Steuersatzes auf etwa sieben Prozent vor. Dieser niedrigste Satz soll nur für Lebensmittel, Medikamente, Bücher und Zeitungen gelten. (APA, Der Standard, Printausgabe, 12.01.2004)