Bastia - Die Zahl der Sprengstoffanschläge auf Korsika ist im vergangenen Jahr um 18 Prozent auf 296 gestiegen. Damit wurden im Schnitt deutlich mehr als fünf Anschläge pro Woche verübt oder versucht. Die korsischen Nationalisten sowie Kriminellen zugeschriebenen Anschläge richteten sich überwiegend gegen Autos oder Gebäude. Das geht aus einer Statistik des Appellationsgerichts von Bastia hervor, die am Samstag von der Zeitung "Corse Matin" veröffentlicht wurde.

Die Zahl der Morde auf Korsika verdoppelte sich zwar 2003 von acht auf 15. Doch hier sehen die Justizbehörden keinen Zusammenhang mit dem Kampf für die Unabhängigkeit der französischen Mittelmeerinsel.

Schlechte Sicherheitslage

Anders ist das bei den Sprengstoffanschlägen, die sich vielfach gegen Autos oder Einrichtungen der Polizei, der Gendarmerie und der Justizbehörden richteten. In insgesamt 168 Fällen zogen die für Terrorismus zuständigen Pariser Justizbehörden die Ermittlungen an sich. Bei den übrigen Fällen sieht die korsische Justiz einen kriminellen Hintergrund wie zum Beispiel Erpressung oder private Racheakte. Allerdings gehen die Milieus der Bandenkriminalität und der nationalistischen Unabhängigkeitsbewegung ineinander über.

Damit hat sich die Sicherheitslage auf der Ferieninsel im Jahre 2003 weiter verschlechtert. Bereits 2002 war die Zahl der Sprengstoffanschläge um 60 Prozent auf 251 in die Höhe geschnellt. (APA/dpa)