Keine Demütigungen mehr
Scharner will mittlerweile weg von der Austria, er will sich die jahrelangen Demütigungen nicht mehr bieten lassen. Er wirft der Austria vor, sie habe ein Presseecho provoziert, das sein Image und seinen Marktwert schädige, sie habe ihm die von Exmanager Peter Svetits zugesagte Gehaltserhöhung von 30 Prozent vorenthalten. Außerdem habe sie ihm die UEFA-Cup-Prämie nicht gezahlt und ihm das Training mit der Mannschaft verboten. Eine gerichtliche Beschwerde gegen exakt diese unstatthafte Disziplinierungsmaßnahme führte einst zur Vertragsauflösung von Ferdinand Feldhofer (jetzt Rapid) mit Sturm Graz. Scharners Anwalt Friedrich Gatscha meint denn auch, die Fälle Scharner und Feldhofer seien vergleichbar. Man warte noch ab, ob Scharners Übertritt zu Austria Salzburg effektuiert werde, wenn nicht, werde per einstweiliger Verfügung eine berechtigte vorzeitige Vertragsauflösung vorbereitet und eine Transferberechtigung angestrebt. Laut Gatscha interessiert sich auch Bran Bergen für Scharner, in Norwegen beginnt die Meisterschaft Anfang April. Gatscha: "Wir warten die Entscheidung der Liga ab, die sich das Recht arrogiert, über die Rechtmäßigkeit der Austrittsberechtigung zu urteilen."
Kronsteiner: "Ich will Scharner immer noch, aber schön langsam geht mir die Geduld aus." Der Klub habe ein Dossier über Scharners und seiner Berater vereinsschädigende Aussagen. Seit dem 29. Dezember, als Trainingsbeginn war, habe man von Scharner nichts mehr gehört. "Damals schaute er bei der Türe herein, ich habe gerade mit Löw geredet und keine Zeit gehabt." Als Kronsteiner fertig geredet hatte, war Scharner weg.
Austria will mitverhandeln
Im Übrigen habe er, Kron-steiner, von Vertretern einiger an Scharner interessierter Klubs gehört, Scharners Unterhändler sei nur an direkten, nicht jedoch an Gesprächen im Beisein der Austria interessiert. Kronsteiner: "Wenn die Klubs da nicht zusammenhalten, hört sich alles auf." Diese Folgerung gelte natürlich auch für die Einwechslung. Und Svetits habe das Vertragsangebot von plus 30 Prozent auch nicht bestätigt, beziehungsweise an Bedingungen (Stammspieler, permanenter Teamspieler) geknüpft. Und die UEFA-Cup-Prämie "hätte er am Konto, wenn seine Forderung von unserem Büro als berechtigt erkannt worden wäre".