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Foto: APA/EPA/dpa/Ingo Wagner
Washington - Die USA sehen eine Annäherung im Tauziehen mit der EU um das geplante europäische Satellitennavigationssystem Galileo. Die amerikanische Seite habe Vorschläge zur Zusammenarbeit unterbreitet und die EU habe "positiv" reagiert, auch wenn es noch keine offizielle Antwort aus Brüssel gebe, sagte der für europäische und eurasische Fragen zuständige stellvertretende Abteilungsleiter im US-Außenministerium, Charles Ries, in Washington.

Seinen Angaben zufolge haben die USA angeregt, dass im Galileo-System eine Frequenz verwendet werde, die den verschlüsselten M-Code bei der militärischen Nutzung des amerikanischen GPS-Systems (Global Positioning System) deutlich weniger störe als dies nach US-Auffassung bei der Umsetzung der bisherigen EU-Pläne der Fall wäre. Im Gegenzug seien die USA bereit, ihr technologisches Know How mit den Europäern zu teilen und ihr eigenes GPS-System so zu modernisieren, dass beide Systeme künftig kompatibel seien. Die nächste Gesprächsrunde zwischen USA und EU zu Galileo, das im Jahr 2008 einsatzbereit sein soll, ist für Ende Jänner geplant.

Vorschlag

Die USA hatten sich darüber beklagt, dass die EU eine so genannte BOC-Modulation verwenden wolle, die das vom US-Militär verwendete Signal erheblich stören würde. Ries zufolge hat die US-Seite nun eine Frequenz vorgeschlagen, die bei der zivilen Nutzung von Galileo genauso effizient wäre, aber weniger negative Auswirkungen auf den M-Code hätte. Was die militärische Nutzung betreffe, seien die USA bereit, den NATO-Verbündeten ihr eigenes "sicheres" System zur Verfügung zu stellen.

Die USA wollen im Jahr 2012 ihren ersten Satelliten der dritten Generation ins All befördern, der mit dem EU-System kompatibel wäre, wenn beide Seiten eine Übereinkunft erzielen. (APA/dpa)