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SPÖ-Chef Alfred Gusenbauer: "Selbst Katholiken wird die klare Haltung Fischers lieber sein als die pseudokatholische Inszenierung von Ferrero"

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Wien - Als "pseudokatholische Inszenierung" kritisierte SPÖ-Chef Alfred Gusenbauer die von Außenministerin Benita Ferrero-Waldner (V) knapp vor ihrer wahrscheinlichen Präsidentschaftskandidatur in die Wege geleitete Annullierung ihrer ersten Ehe. In der "Kleinen Zeitung" sagt Gusenbauer, "da entsteht bei den Leuten der Eindruck, na, die Großkopferte hat sich's halt gerichtet".

Ihn störe es, dass die Außenministerin ihre erste Ehe rechtzeitig vor ihrer wahrscheinlichen Hofburg-Kandidatur annullieren ließ. "Und ob. Das Schauspiel ist ein schlechtes. Ferrero heiratet am 23. Dezember. Warum nicht gleich am Heiligen Abend? Wie auch immer. Zuerst wird der Eindruck erweckt, es sei die kirchliche Ehe ihres Mannes, die da annulliert worden ist. Bis sich herausstellt, dass es sich in Wahrheit um ihre eigene Ehe handelt", empört sich Gusenbauer.

Viele Gläubige würden "das Ganze für überzogen halten. Gerade am Land gibt es viele Katholiken, die, weil geschieden und wiederverheiratet, nicht in den Genuss aller Sakramente kommen. Die stellen fest, dass die Frau Ministerin ohne nachvollziehbaren Grund zur Annullierung ihrer ersten Ehe und zur kirchlichen Neuschließung kommt".

Er, Gusenbauer, stehe für "Wahrhaftigkeit". Es sei absolut richtig gewesen, dass der SPÖ-Präsidentschaftskandidat Heinz Fischer offen erklärt habe, ein Agnostiker und aus der Kirche ausgetreten zu sein. "Wie sein Leben beweist, hat ihn seine persönliche Einstellung zu Religion nie gehindert, hervorragende Beziehungen zu Vertretern der Kirche zu haben. Einer seiner häufigsten Gesprächspartner ist Kardinal König. Um gewählt zu werden, wird Fischer bürgerliche Stimmen benötigen". Und "selbst Katholiken wird die klare Haltung Fischers lieber sein als die pseudokatholische Inszenierung von Ferrero". (APA)