Wien - Eine Begünstigung für Familien im Rahmen der geplanten zweiten Etappe der Steuerreform wird immer wahrscheinlicher. Finanzminister Karl-Heinz Grasser meinte am Donnerstag im Ö1-"Mittagsjournal", dies würde gut zum familienpolitischen Schwerpunkt der Regierung passen, es sei in diesem Bereich steuerlich auch eine Zeit lang nichts passiert. Grasser: "Es ist vorstellbar, dass man Teile der Steuerreform in diese Richtung lenkt."

Zu anderen offenen Punkten gab sich der Minister zurückhaltender. Zur FPÖ-Forderung nach einem Vorziehen von Teilen der Reform etwa verwies Grasser darauf, dass etwa eine Erhöhung von Absetzbeträgen zur Jahresmitte sofort budgetwirksam würde. Ob ein derartiges Vorziehen dennoch denkbar sei, ließ Grasser offen. Er wolle die Steuerreformklausur der Koalitionsparteien am Freitag in Salzburg nicht präjudizieren.

Keine Gegenfinanzierung der geplanten Entlastung

Hinsichtlich der Aufteilung des Entlastungsvolumens von insgesamt 2,4 Milliarden Euro auf Wirtschaft und die Arbeitnehmer kann sich der Minister ein Teilung zur Hälfte vorstellen. "Jeder soll in gleichem Maß profitieren", meinte er. "Einseitige Vorteile" zuzugestehen würde aus seiner Sicht keinen Sinn machen.

Ausgeschlossen hat Grasser neue Steuern oder eine Steuererhöhung zur Gegenfinanzierung der geplanten Entlastung. Auch die steuerliche Begünstigung des 13. und 14. Monatsgehalts solle nicht angetastet werden. (APA)