Wien - Im vergangenen Herbst hatte es noch nach Konfrontation geklungen, selbst ein Ausstieg der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) aus der Österreich Werbung (ÖW) schien möglich. Das ist vom Tisch. "Der Streit mit der Wirtschaftskammer ist ausgeräumt", sagte ÖW-Chef Arthur Oberascher. "Wir bekommen wie bisher acht Millionen Euro von der Kammer und werden versuchen, unsere beiden Vertriebswege besser zu verschränken."

Die WKÖ ist 25-Prozent-Eigentümer der ÖW, der Bund hält nach dem Auszug der Bundesländer 75 Prozent an Österreichs wichtigstem Tourismus-Marketingverein. Der Streit im Vorjahr drehte sich um das liebe Geld, wobei die WKÖ bekrittelte, dass die Mittel nicht effizient genug ausgegeben würden. Man wollte nur mehr Projekte, die man selbst für sinnvoll hielt, finanzieren. "Die Einigung sieht nun so aus, dass die WKÖ ab 2005 in Kernmärkten fünf Millionen Euro als Direktfinanzierung zu Verfügung stellt und eine Million für Sekundärmärkte. Weitere zwei Millionen erbringt die WKÖ in Form von Sachleistungen, insbesondere für Mieten in etlichen der weltweit 70 Außenhandelsstellen", hieß es in der Kammer auf STANDARD-Anfrage.

Insgesamt hat die ÖW, die in 25 Ländern mit 31 Büros vertreten ist, heuer 48,1 Mio. Euro zur Verfügung - nach 46,2 Mio. im Vorjahr. Acht Mio. Euro stammen von der WKÖ - heuer noch zur Gänze als Direktfinanzierung, 24,09 Mio. Euro kommen vom Bund, gut 13 Mio. Euro hat die ÖW an Eigenerlösen eingeplant; außerdem gibt es heuer noch Sondermittel für Werbung in den Nahmärkten.

Der ÖW-Mitarbeiterstand hat sich unter anderem durch Auslagerung der Logistik von 220 auf 203 verringert. (stro, Der Standard, Printausgabe, 08.01.2004)