Wien - Das System zur Abrechnung der Lkw-Maut auf Österreichs Autobahnen und Schnellstraßen hat seine erste Nagelprobe am Mittwoch überstanden. Die vom Mautbetreiber Europpass erwarteten Staus vor den Autobahntankstellen und anderen Verkaufsstellen für die Mautgeräte (GO-Boxen) sind bisher ausgeblieben.

Vor allem an den Transitrouten - etwa auf der Brennerstrecke - war nach den Feiertagen ein Chaos vor den Vertriebsstellen befürchtet worden, weil zu Jahresbeginn erst die Hälfte der knapp 400.000 mautpflichtigen in- und ausländischen Lkw mit Go-Boxen ausgestattet gewesen waren.

Der Tiroler Koordinator der Mautaufsichtsorgane, Rudolf Nagele, zeigte sich jedoch am Mittwoch "zufrieden" mit dem bisherigen Verlauf. Auf der Brennerautobahn A 13 seien 98 bis 99 Prozent der Lkw mit den GO-Boxen ausgerüstet. Ähnlich sei die Situation auf der Inntalautobahn A 12, berichtete Nagele. Insgesamt waren in Tirol am Mittwoch vier Fahrzeuge der Autobahnfinanzierungsgesellschaft Asfinag zur mobilen Kontrolle auf den Autobahnen im Einsatz.

System hält

Auch technisch hat das System laut Europpass den ersten größeren Ansturm problemlos bewältigt. Negative Reaktionen von Lkw-Fahrern seien nicht bekannt, erklärte Europpass-Sprecher Rudolf Kaschnitz. Seit Anfang Dezember wurden den Angaben zu Folge rund 35.000 Go-Boxen ausgegeben. Kaschnitz hofft, dass sich auch künftig der Verkauf "kontinuierlich verlaufen" wird.

Sowohl Kaschnitz als auch der Sprecher der Asfinag, Marc Zimmermann, vermuten, dass sich die Lkw-Betreiber, die bereits zu Jahresbeginn auf österreichischen Autobahnen und Schnellstraßen fahren wollten, sich auch im Vorfeld entsprechend mit den Boxen ausgestattet hätten. Die "35 bis 40 Prozent" der mautpflichtigen Lkw, die noch keine Go-Box hätten, wären größtenteils ausländische Gelegenheitsfahrer, so Zimmermann, der die "Mautmoral" der Lkw-Betreiber ausdrücklich lobt. (APA)