Die French-Connection der gelben Post steht: Vergangenen Freitag sind die Österreichische Post AG, die französische La Poste und DPD Central East über die Bildung eines schlagkräftigen Logistik-Joint-Ventures in Zentraleuropa handelseins geworden, sagte Post-Generaldirektor Anton Wais am Mittwoch zum Standard . Als operative Gesellschaft wird die „DPD South East“ dienen, an der die Post als Master-Franchisenehmer 51 Prozent halten wird. Die restlichen 49 Prozent werden sich La Poste, die an DPD Central Eastern Europe bereits mit 42,7 Prozent beteiligt ist, und DPD teilen. Wer sich größere Kuchenstück kaufen wird, sei vorerst noch offen, werde aber in Kürze entschieden, skizzierte Wais. Die neue Express- und Paketgesellschaft soll als Franchise-Geber für die Slowakei, Tschechien, Ungarn, Slowenien, Kroatien und Bosnien fungieren. Der oberste Postfuchs hat deshalb eifrig die Werbetrommel gerührt für das neue Netzwerk, das „prinzipiell über die „örtlichen Platzhirschen“ geknüpft wird. Jüngste Beute: Ein Vertrag mit der Tschechischen Post, der den grenzüberschreitenden Transport von Massensendungen (Info-Mail) sicherstellt und Österreich zum Brückenkopf mit der EU machen soll. Mindestens Sperrminorität Der Post-General kann sich sogar eine Ausdehnung bis vor Griechenland vorstellen. Da die einzelnen Landesgesellschaften in ihren Heimmärkten die Mehrheit behalten wollen, strebt Wais für die heimische Post zumindest eine Sperrminorität an den neuen Firmen an. Die Konstruktion mit La Poste wirkt kompliziert, hat für die Postler aber Charme, verfügt die DPD doch über ein europaweites Netzwerk mit Großspeditionen. Angesichts der Liberalisierung der Postdienste in ganz Europa ab 1. Jänner 2003 hätte die French Connection eine zweite positive Auswirkung: Sie dient als Schutz vor den Expansionsgelüsten der EU-Konkurrenz. Wais muss seine Ost-Kollegen also hurtig davon überzeugen, dass die Zusammenarbeit eine Überlebensfrage ist. (ung)