Wien - Die Österreichische Hochschülerschaft (ÖH) an der Universität Wien kündigt Rektor Georg Winckler in einem am Montag ausgesandten Offenen Brief die Zusammenarbeit auf. Die Studentenvertreter begründen dies mit der "autoritären, willkürlichen Vorgangsweise" bei der Umsetzung des Universitätsgesetzes (UG) 2002. Sie fordern unter anderem die Rücknahme des Entwurfes zum Organisationsplan.

Bereits im Dezember hatte die ÖH Uni Wien mit Protestmaßnahmen auf ihre Ablehnung des Organisationsplanes aufmerksam gemacht. Gespräche mit dem Rektor, welche dieser "erst nach energischer Einforderung" gewährt habe, seien ohne nennenswerte Ergebnisse geblieben. "Stattdessen halten Sie in uneinsichtiger Art und Weise an ihrer autoritären, willkürlichen Vorgehensweise bei der Umsetzung des UG 2002 an der Universtität Wien fest", wirft die ÖH in ihrem Brief Winckler vor.

"Autoritär" erstellt

Die ÖH bemängelt vor allem, dass der Organisationsplan "autoritär von Einzelpersonen" erstellt wurde, demokratische Strukturen zerstöre und eine willkürliche Gliederung der Universität vorsehe. Die Studierendenvertreter fordern daher die Erstellung eines neuen Planes, der etwa auf Evaluationsergebnisse beruhen und unter Einbeziehung aller Betroffenen erstellt werden müsse. Die ÖH forderte Winckler zum Rücktritt auf und kündigte nicht näher definierte Kampfmaßnahmen an.

Offenbar ohne gröbere Probleme geht die Umstellung auf das UG 2002 an der wesentlich kleineren Veterinärmedizinischen Universität Wien (VUW) über die Bühne. Hier ist mit 1. Jänner bereits der endgültige neue Organisationsplan in Kraft getreten. Unter anderem gibt es nun an der VUW anstatt 20 Instituten und sieben Uni-Kliniken sieben Departments und drei Forschungsinstitute. Für fleißige Wissenschafter mit viel veröffentlichten Arbeiten wird es in Zukunft einen "Publikationsbonus" für die Forschung geben. (APA)