Scheitern in den nächsten vierzehn Tagen Gespräche mit der AUA, wollen sie am 20. Jänner "wegen unlauteren Wettbewerbs und Verstoßes gegen das Handelsvertretergesetz" vor Gericht gehen. Dies bekräftigen sowohl Edward Gordon, Chef der Reisebüro-Kammervertretung, als auch der Vizepräsident des Reisebüroverbandes, Norbert Draskovits, auf STANDARD-Anfrage. Als Begründung führt Gordon an, dass die AUA "faktisch ohne Vorwarnung oder Fristen mit Tarifen gekommen sei, die aktuell nicht über das Computer Reservation System der Reisebüros zu buchen sind". Um dies zu erreichen, müsste jedes Reisebüro drei- bis fünftausend Euro investieren, um dann allerdings noch immer keine Verbindung zu den Datenbanken seiner Firmenkunden zu haben, so Gordon.
Webtarife auch übers Reisebüros
Dem widerspricht Davoras. "Die neuen Webtarife können vom Kunden direkt, aber auch über die heimischen Reisebüros gebucht werden." Um dies zu erleichtern, habe die AUA angeboten, die Kosten für die Einrichtung der Zugangscodes zu übernehmen, "welche es ermöglichen, dass potenzielle Bestpreis-Reisende über die Internetportale der Reisebüros buchen können". Die einmaligen Gebühren für die Codes würden 81 Euro (für IATA-Reisebüros) bzw. 161 Euro (für Non-IATA-Büros) ausmachen. Man befinde sich mit den Reisebüros als den wichtigsten Vertriebspartnern zudem in einem "Beobachtungszeitraum, in dem die Buchungsbewegungen analysiert werden sollen".
Draskovits wiederum bereiten die Billigofferte für private Urlaubsreisen gar nicht einmal das wirklich große Kopfzerbrechen. Er ärgert sich vielmehr über Bestpreis-Tickets für Geschäftsreisen: "Die Businessclass wird im Internet so gut wie nicht gebucht, sondern über Reisebüros verkauft. Wir haben der AUA einige für uns halbwegs tragbare Modelle vorgeschlagen." Jetzt liege der Ball bei der Fluglinie.