Die 1953 in Nitzkydorf (Rumänien) geborene und 1987 aus der Ceausescu-Diktatur nach Deutschland geflohene Autorin habe sich, wie es in der Begründung der Jury heißt, für demokratische Grundwerte engagiert. Müller beschäftige sich in ihren Romanen und Essays intensiv mit der Diktatur und der Tätergeneration der Eltern sowie mit dem Aufbruch nationaler Minderheiten in Osteuropa.
Chronistin des Alltagslebens
Als Chronistin des Alltagslebens in der Diktatur protestiere sie "gegen verordnetes Denken und entmündigtes Sprechen". Ihre Romane, besonders "Herztier" (1994) und "Der Fuchs war damals schon der Jäger" (1992), beschrieben "die Kindheit als Schule der Angst, in der die Schrecken der Diktatur ihre Urszene haben".