Sao Paulo - Nach Brasilien einreisende US-Bürger müssen
sich seit Donnerstag auf richterlichen Beschluss von der Polizei
fotografieren lassen und ihre Fingerabdrücke abgeben. Diese
Entscheidung fällte ein Bundesrichter Anfang der Woche im Bundesstaat Mato Grosso als Reaktion auf ähnliche
Maßnahmen, die Brasilianer und Touristen aus anderen Ländern ab
kommender Woche in den USA über sich ergehen lassen müssen.
Auf dem größten brasilianischen Flughafen von Sao Paulo mussten
sich am Donnerstag nach Angaben der Polizei 230 US-Bürger den
Identifizierungsmaßnahmen unterziehen. Die betroffenen US-Touristen
hätten zum Teil sehr verärgert und überrascht reagiert,
hieß es.
Die für die Einreisekontrolle zuständige Bundespolizei habe ihnen
erklärt, dass die USA unter anderem mit den brasilianischen Touristen
ähnlich verfahre.
Die Entscheidung des
Bundesrichters Julier Sebastiao da Silva kann noch von der Regierung
in Brasilia gekippt werden. Auf dem Flughafen von Rio de Janeiro gab
es zunächst keine derartigen Kontrollmaßnahmen, wie die
brasilianische Nachrichtenagentur Agencia Brasil berichtete.
Ab 5. Jänner müssen sich Ausländer, die mit jeglicher Art von
Visum in die Vereinigten Staaten einreisen, fotografieren und ihre
Fingerabdrücke nehmen lassen. Der brasilianische Bundesrichter
begründete seine Entscheidung für entsprechende Gegenmaßnahmen mit
dem "Prinzip der Gegenseitigkeit" im internationalen Recht. (APA)