Basel - Der Schweizer Pharmakonzern Novartis (78.500 Mitarbeiter in 140 Ländern) plant, sein Werkareal in St. Johann bei Basel sukzessive in einen "Campus des Wissens" zu verwandeln: Die Produktionsstätten werden ausgelagert, auf einem 30 Fußballfelder großen Gelände sollen Kommunikations-, Administrations- und Forschungseinrichtungen in einer stadtähnlichen Struktur - samt Allee, Arkaden und Piazza - errichtet und mit Restaurants, Fitnesscenters und Geschäften ergänzt werden. 2008 dürften bereits 6000 Mitarbeiter Platz gefunden haben, der "Idealzustand" wird aber erst in 20 oder 30 Jahren realisiert sein.

Den Masterplan für diesen "Denkort" mit rund 30 Gebäuden entwickelte Vittorio Magnago Lampugnani. Die Architekten der ersten vier Neubauten wurden bereits in geladenen Wettbewerben entschieden: Diener & Diener bauen die Hauptverwaltung, Peter Märkli und Kazuyo Sejima/ Ryue Nishizawa zwei Bürogebäude. Den Wettbewerb für das Forschungs- und Entwicklungszentrum "WSJ-150" konnte der Wiener Architekt Adolf Krischanitz für sich entscheiden. Er setzte sich, obwohl er bisher keine Erfahrung im Laborbau hatte, unter anderem gegen Gigo & Guyer, The Stubbins Associates und Harry C. Wolf durch.

Das 55 mal 35 Meter große, pavillonartige Gebäude beherbergt zu ebener Erde Büros und einen Veranstaltungssaal, darüber liegen vier dreischiffige Geschosse mit flexibel nutzbaren und leicht veränderbaren Labors. Die Kosten schätzt Krischanitz auf 40 bis 45 Millionen Euro. Der Baubeginn erfolgt im ersten Quartal 2005, Ende 2006 soll das Gebäude bezogen werden. (Thomas Trenkler/DER STANDARD, Printausgabe, 31.12.2003)