Laut Hochrechnung wurden im abgelaufenen Jahr 76 Mio. Liter Wein aus Österreich exportiert, nach 74,6 Mio. Liter im Jahr 2002. Der Gesamtexportwert dürfte 2003 rund 62 Mio. Euro betragen, nach knapp 60 Mio. Euro im Vorjahr. Dies seien angesichts der Wirtschaftsflaute sehr erfreuliche Daten, so Thurner. Der Durchschnittspreis beim Flaschenweinexport ist mit 2,18 Euro je Liter stabil geblieben.
Deutschland Hauptabnahmerland
Deutschland ist mit fast zwei Drittel der Weinexporte nach wie vor Hauptabnahmerland, aber auch die Schweiz und die USA liegen mit hohen Durchschnittspreisen in der Statistik weit vorne.
Großes Potenzial sieht Thurner neben den EU-Beitrittsländern Tschechien, Ungarn und Polen auch in Russland. Ziel sei es, die Flaschenweinexporte in diese Länder in den nächsten fünf Jahren auf 1,5 Mio. Liter - von derzeit 100.000 Liter - zu steigern. Dafür seien bei der ÖWM Marketinggelder von 1,2 Mio. Euro budgetiert.
Leicht verständliche Marketingbotschaften
"Es wäre schade, wenn wir diese Märkte anderen Weinproduzenten überlassen", räumte Pröll ein. Den Schlüssel zum Erfolg sieht der Landwirtschaftsminister im Export qualitativ hochwertige Weiner und leicht verständlichen Marketingbotschaften. Dazu sei es notwendig, dass "bald weitere DAC-Weine in anderen Weinbaugebieten folgen", waren sich Pröll und Thurner einig.
Derzeit sei aber noch kein neuer DAC-Wein absehbar, wenn auch der bisher einzige gebietstypische Wein aus dem Weinviertel "eine Erfolgsstory" sei. Selbst die Signale aus dem Mittelburgenland für den zweiten DAC-Wein seien mittlerweile wieder verstummt, so Thurner. Zur Zeit ist das Weinviertel Österreichs einziges Weinbaugebiet, das Herkunftsweine mit klarem Geschmacksprofil (so genannte DAC-Weine) produziert.
Marktanteil bei 74 Prozent
Laut aktuellen GfK-Hochrechnungen beträgt der Marktanteil für österreichischen Wein am Heimkonsum rund 74 Prozent, nach 82 Prozent im Jahr 2000. Österreichs Haushalte konsumierten im Vorjahr 100 Mio. Liter Wein, wobei nur noch 30 Prozent davon Ab-Hof, also direkt beim Winzer, gekauft wurden.
Der Lebensmitteleinzelhandel (LEH) stellt in Österreich mit einem Anteil von 57 Prozent die wichtigste Einkaufsquelle für Wein dar und gewinnt nach wie vor an Bedeutung, so Thurner. "Diese Verschiebung bringt uns Marktanteilsverluste, da wir im LEH nur etwas mehr als die Hälfte Österreichanteil haben, verglichen mit hundert Prozent beim Ab-Hof-Verkauf", erklärte der ÖWM-Chef die rückläufige Tendenz.