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Rallye Dakar-Direktor Patrick Zaniroli stellt den Routenverlauf 2004 vor

Foto: APA/EPA

Wien - Am Neujahrstag beginnt die berühmt-berüchtigte Dakar-Rallye, deren 26. Auflage ihrem Namen wieder gerecht wird. Hatte dieser Abenteuer-Bewerb 2003 im ägyptischen Sharm-El-Sheik am Roten Meer geendet, so ist nun am 18. Jänner nach einer Jagd über 11.090 km bzw. 17 Etappen wieder Senegals Hauptstadt Dakar der Zielort. Der Start erfolgt am Neujahrstag in Clermont Ferrand in Mittelfrankreich, von wo es quer durch Spanien, Marokko, Mauretanien, Mali und Burkina Faso nach Senegal geht.

An den Favorits hat sich nichts geändert. Bei den Autos ist der achtfache Rekordsieger Mitsubishi wohl wieder nicht zu schlagen und bei den Motorrädern gilt Ähnliches für die übermächtige KTM-Armada, die von Triple-Sieger Richard Sainct (FRA), seinem Landsmann Cyrill Despres und dem Italiener Fabrizio Meoni - sie belegten heuer die Ränge eins bis drei - angeführt wird. "Es müsste schon mit dem Teufel zugehen, sollte KTM nicht gewinnen", sagte dazu Heinz Kinigadner, der erstmals seit zehn Jahren aus familiären Gründen nicht bei diesem Wüsten-Spektakel dabei ist.

Kinigadner bleibt bei Sohn

Der Tiroler, der nach sieben missglückten Starts als Aktiver (nie im Ziel) den Mattighofenern zuletzt als Team-Manager zu einer dominierenden Stellung verholfen hat, bleibt in der Nähe seines Sohnes Hannes, der seit einem schweren Motocross-Unfall Ende Juli querschnittgelähmt ist und erst vor kurzem erstmals die Klinik in Murnau (zwischen Garmisch und München) verlassen und Weihnachten im Kreis der Familie verbringen konnte. "Wir geben die Hoffnung auf eine Besserung nicht auf", verkündet sein Vater, der wegen dieser Situation das Geschehen bei der Dakar-Rallye diesmal nur aus der Ferne verfolgt.

Ursprünglich war auch geplant, schon heuer auch den einen oder anderen Österreicher an den Start zu schicken, doch daraus wurde nichts. Vor allem deshalb, weil sich der ins Auge gefasste Achim Mörtl Ende Oktober bei der Desert Challenge in den Vereinigten Arabischen Emiraten einen Beinbruch zugezogen hat. "Aufgeschoben ist nicht aufgehoben", bemerkte dazu Kinigadner, der den bei Wüsten-Rallyes bereits erprobten Kärntner nun für 2005 gerne in seinem Dakar-Team hätte.

Mitsubishi mit vier Werks-Pajeros

Bei den Autos schickt Rekordsieger Mitsubishi vier Werks-Pajero an den Start. Gesteuert werden sie vom Japaner Hiroshi Masuoka, der zuletzt zwei Mal gewann, dem Franzosen Stephane Peterhansel, dem Italiener Massimo Biasion und der Deutschen Andrea Mayer. Hauptrivale Nissan setzt auf den neu entwickelten Pick-up, den Triple-Sieger Ari Vatanen (FIN), der Japaner Kenjiro Shinozuka (Gewinner 1997), der Südafrikaner Giniel de Villiers und Colin McRae, der schottische Rallye-Weltmeister von 1995, pilotieren werden. Für Volkswagen fahren bei der Premiere des neuen Touareg der Franzose Bruno Saby und die 41-jährige Deutsche Jutta Kleinschmidt, die 2001 mit einem Mitsubishi Pajero als erste Frau die "Dakar" gewann.

Während die Dakar-Anhänger vom letzten echten Motorsport-Abenteuer sprechen, sehen die Gegner hierin nur ein sinnloses Spektakel und sprechen teils von einer "Killer-Rallye". Nicht ganz zu Unrecht: Seit der Premiere 1979 starben 42 Menschen bei der Hatz durch die Wüste, darunter auch Dakar-Erfinder Thierry Sabine, der 1986 in einem Wüstensturm mit einem Hubschrauber abstürzte. Das letzte Opfer war der belgische Beifahrer Bruno Cauvy, der sich am 11. Jänner 2003 bei einem Überschlag mit einem Toyota das Genick brach.(APA)