Telekom
Italiens RAI und Enel steigen ins Telekommunikationsgeschäft ein
Die Gesellschaften wollen Konsortium für Entwicklung des neuen Telefonsystems UMTS entwickeln
Rom - Italiens öffentlich-rechtliche Fernsehanstalt RAI (Radio Audiovisioni Italiane) plant mit dem privatisierten
Stromkonzern Enel die Gründung eines Telekommunikationskonsortiums, das sich in den nächsten Monaten an dem
Wettbewerb um die Verteilung der Lizenzen für das neue Telefonsystem UMTS beteiligen soll. RAI will eine
Minderheitsbeteiligung am neuen Konsortium übernehmen, in dem auch der Festnetz- und Mobilfunkbetreiber Wind
mitwirken will.
Enel hält an dem 1998 gegründeten Wind, drittstärkstem Mobilfunkbetreiber des Landes, eine 49-prozentige Beteiligung.
Mit der Entwicklung des neuen Telefonsystems UMTS sollen bis zum Jahr 2002 Video-Mobilfunktelefone auf den Markt
gebracht werden. UMTS soll in den nächsten Jahren schrittweise das GSM-System ersetzen. Daher sind alle stärksten
italienischen Telekommunikationsgruppen am Projekt stark interessiert.
Um die Eroberung der Lizenzen, die das italienische Telekommunikationsministerium den künftigen UMTS-Betreibern
verkaufen wird, bereits ein scharfer Konkurrenzkampf entflammt ist. Das Konsortium aus RAI und Enel wird sich mit der
Konkurrenz des Ex-Monopolisten Telecom Italia auseinandersetzen müssen, für den die Eroberung einer der sechs
Lizenzen von größter Bedeutung ist.
Auch eine Allianz aus der Finanzholding der italienischen Unternehmerfamilie Agnelli Ifil, dem Kabel- und Reifenkonzern
Pirelli, dem römischen Kreditinstitut Banca di Roma und der Telekommunikationsgesellschaft Planetwork will in den
nächsten Jahren ins Telekommunikationsgeschäft einsteigen. (APA)