Gegenseitige Schuldzuweisungen von Armee und Rebellen
Redaktion
,
Bujumbura - Der Apostolische Nuntius in der
ostafrikanischen Republik Burundi, Erzbischof Michael Aidan Courtney,
ist unweit der Stadt Minago niedergeschossen und tödlich verletzt
worden. Courtney sei am Montag während einer Notoperation im
Zentralkrankenhaus der nahe gelegenen Hauptstadt Bujumbura seinen
Verletzungen erlegen, meldete der römische Missionspressedienst
"Misna".
Nach Zeugenberichten wurde der Nuntius am Sonntag unter noch
ungeklärten Umständen während der Autofahrt von Bujumbura nach Bururi
von drei Kugeln getroffen. Der Erzbischof erlangte nicht mehr das
Bewusstsein. Zwei seiner drei Begleiter seien unverletzt geblieben,
der dritte leicht am Arm getroffen worden. Die Armee machte die
Rebellengruppe FLN für die Tat verantwortlich. Die Aufständischen
wiesen die Anschuldigungen zurück und bezichtigten ihrerseits die
Streitkräfte der Tat.
In Irland geboren
Der 1945 in Killaloe in Irland geborene Courtney war seit November
2000 Nuntius in dem mehrheitlich katholischen afrikanischen Land.
Parallel zu seiner Berufung zum Nuntius war Courtney auch zum
Titularerzbischof der einstigen irischen Diözese Eanach Duin
(Annaghdown) ernannt worden.
Erzbischof Courtney ist laut Kathpress der erste päpstliche
Nuntius, der in Ausübung seines Dienstes einem Mordanschlag zum Opfer
gefallen ist. Über die Täter gab es am Montag in Bujumbura nur
Spekulationen. Das Land wird ebenso wie die Nachbarrepublik Ruanda
seit Jahrzehnten von künstlich geschürten ethnischen Spannungen
zwischen den Volksgruppen der Hutu und Tutsi heimgesucht. (APA)
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