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Der November war nach dieser Nachricht für viele noch grauer als ohnehin. Brett Anderson, Frontman und Sänger der britischen Band Suede teilte am 6. November mit, dass ab 2004 alle Bandmitglieder an eigenen Projekten arbeiten werden. Und weiter: "Es wird kein neues Studioalbum geben, solange wir nicht das Gefühl haben, das es der richtige Schritt für uns ist." Zusammen mit dem Dank an die Fans und dem Gruß "See you in next life", klang das für Fan-Ohren im schlimmsten Fall nach Trennung - im positivsten nach einer ausgiebigen Pause. Tage danach konkretisierten sich die Befürchtungen, als Anderson die vorläufige Trennung mit "Angst vor einer künstlerischen Sackgasse" begründete. Die Entscheidung sei der gesamten Band nicht leicht gefallen, aber unabwendbar gewesen. Trotzdem schloss er eine künftige Zusammenarbeit nicht gänzlich aus.

Hoffnungsschimmer

Jetzt gibt es einen Funken mehr Hoffnung, einmal wieder musikalisch Neues der Briten zu hören. Gegen Ende ihres letzten Konzerts der "Singles"-Tour (13. Dezember) rief Anderson in die Menge: "Es wird ein weiteres Suede-Album geben... aber noch nicht jetzt." Zusammen mit seinen Bandkollegen hatten sie den Fans im Londoner Astoria-Theater eine zweieinhalb Stunden Show geboten, von der der Daily Telegraph behauptete, sie sei so kraftvoll und intensiv gewesen, "dass es zeitweise so schien, man wäre gewaltsam an ein Orgasmatron angeschlossen." - Das letzte Österreich-Konzert war bereits im November 2002. Kurzfristig hatte die Band ein Konzert in Italien zugunsten eines Auftritts in Wien abgesagt. Das Publikum "dankte" mit einer nur halb gefüllten Halle und täuschte nicht einmal einen "Orgasmus" vor. Anderson, der nach einem Unfall seinen verstauchten Knöchel mittels Stock und Barhocker entlastete, gab trotzdem mächtig Gas. Nach 75 Minuten resignierte er offensichtlich und humpelte enttäuscht von der Bühne. (kafe)