Trotz meist größerer finanzieller Einbußen sind Frauen nach Beziehungsende zufriedener als Ehepartner
Redaktion
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Köln - Trotz oft größerer finanzieller Einbußen sind
viele Frauen nach der Trennung von ihrem Ehepartner nach
Expertenmeinung zufriedener. "Die häufig wirtschaftlich negativeren
Folgen für Frauen nach einer Trennung sind nur ein Baustein bei der
Frage nach der Zufriedenheit" sagte Hans-Jürgen Andreß, Leiter des
Zentrums für Empirische Wirtschafts- und Sozialforschung an der
Universität Köln.
In einer nun veröffentlichten Studie nach einer repräsentativen
Befragung von 1.500 geschiedenen Menschen hätten Frauen direkt nach
der Trennung öfter angegeben, sie seien nun unabhängiger und
selbstständiger. Die befragten Männer hingegen betonten unmittelbar
nach dem Splitt eher seltener die Vorteile.
Zeitversetztes Erleben der Konfliktsituation
"Eine Erklärung dafür könnte ein zeitversetztes Erleben der
Konfliktsituation sein", sagte Andreß. "Die Spannung innerhalb der
Beziehung wird möglicherweise von Frauen eher wahrgenommen und sie
überwinden die Krise dann auch eher", sagte der Experte. Männern
hingegen werde diese Situation erst später bewusst und sie brauchten
dann entsprechend länger, um mit der neuen Lebenslage fertig zu
werden.
Eine weitere Komponente für die Frage nach der Zufriedenheit sei
möglicherweise die Art der Verwendung des vorhandenen Einkommens
während der Ehe. Obwohl einige Frauen nach der Trennung faktisch
weniger Geld zur Verfügung hätten, meinten sie, sie könnten die
Mittel eher für sich und ihre Kinder verwenden und darüber frei
verfügen. "Die Zufriedenheit ist nicht deckungsgleich mit der
finanziellen Situation des Einzelnen", sagte Andreß.(APA/dpa)
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