Verwaltungsstress, überfordertes Pflegepersonal und Ärzte, die im Spital Untersuchungen an Patienten doppelt und dreifach durchführen müssen, obwohl entsprechende Befunde bereits in anderen Krankenanstalten oder bei niedergelassenen Kollegen vorliegen. Das könnte jetzt anders werden. Das kleine Klagenfurter Unternehmen pmi-Software hat eine Softwarelösung entwickelt, mit der sämtliche Patientenbefunde aller beteiligten Ärzte und Krankenhäuser zusammenfasst und gemanagt werden können.

Digitaler Patientenakt

"Unser digitaler Patientenakt beinhaltet die gesamte Anamnese, Röntgenbilder, Computertomografie, Magnetresonanz und sogar Operationsvideos", erklärt pmi-Chef Diethard Tragbauer. Sämtliche benötigten Befunde innerhalb und außerhalb des Spitals können so jederzeit abgerufen werden.

"Die unnötigen, für die Patienten mühsamen Mehrfachuntersuchungen können damit unterbleiben. Außerdem ergibt sich dadurch ja auch ein Spareffekt im kostenintensiven Spitalsbereich", ergänzt Partner Wolfgang Müller von der PCS-Professional Clinical Software. Auch die Berichte von der Visite könnten gleich vor Ort am Bett des Patienten mittels Taschencomputer (Personal Digital Assistants - PDA) eingespeist werden.

Der digitale Patientenakt wird derzeit als Pilotprojekt in Feldkirch (Vorarlberg) erprobt. Eine ähnliche Softwarelösung wurde von pmi auch für Pflege- und Seniorenheime entwickelt, die auch Pflegeplan samt Kontrollwesen umfasst.(Elisabeth Steiner/DER STANDARD, Printausgabe vom 27./28.12.2003)