Kein Signal von Beagle 2
Ob sich die Sonde, die unter anderem hochauflösende dreidimensionale Bilder des Planeten liefern soll, jedoch auf korrektem Kurs befindet, war zunächst unklar, weil bisher kein Datenaustausch mit dem Kontrollzentrum in Darmstadt bestand. "Die Daten, die der NASA-Satellit empfangen hat, enthielten kein Signal von Beagle 2", erklärte der Wissenschaftsdirektor der Europäischen Raumfahrtagentur ESA, David Southwood.
"Das ist nicht das Ende der Mars-Mission", sagte er weiter. Die nächste Möglichkeit, ein Signal zu empfangen, werde es am Donnerstagabend kurz vor Mitternacht geben. Auch danach bestünden noch weitere Möglichkeiten, Kontakt mit "Beagle 2" aufzunehmen.
Mars Express Orbiter
Das Landgerät hätte zur Kontaktaufnahme ein aus neun Tönen bestehendes Signal abspielen sollen, das von der britischen Popgruppe Blur eigens für diesen Anlass geschrieben worden war. Bei einer erfolgreichen Landung hätte "Beagle 2" eine Lebenszeit von 180 Tagen auf der Oberfläche des Planeten Mars, der 100 Millionen Kilometer von der Erde entfernt ist.
Zuvor hatte es bereits Probleme mit der Sonde "Mars Express Orbiter" gegeben. Mehr als eine Stunde lang konnte wegen eines Fehlers beim Einstellen der Antennen an der Sonde kein Signal empfangen werden. Inzwischen wird wieder das so genannte Doppler-Signal in Darmstadt empfangen. Es gilt als Indiz dafür, dass es gelungen ist, den Orbiter in die Umlaufbahn des Roten Planeten zu bringen.
Sicherheitsoptionen
Flugdirektor Michael McKay zeigte sich trotz der Pannen optimistisch. "Wir haben eine Reihe von Sicherheitsoptionen. Dass wir jetzt kein Signal von Beagle haben, wird hier im Kontrollraum nicht so negativ aufgenommen." Da die Technik so empfindlich sei, hätten etwa schon kleine Temperaturunterschiede zu einer Verschiebung der Frequenzen führen können, was der Grund für den fehlenden Kontakt mit "Beagle 2" sein könne.
Von mehr als 30 Mars-Missionen seit 1960 scheiterten rund zwei Drittel. Sollte "Beagle 2" tatsächlich auf dem Mars gelandet sein, wäre dies die vierte Landung auf dem Planeten, der wegen seiner Ähnlichkeit zur Erde als deren kleiner Bruder bezeichnet wird. Die Wissenschaftler erhoffen sich von der Mission Erkenntnisse über mögliche Wasservorkommen und Lebensformen auf dem Planeten.