Das deutsche Privat-TV hat

seine eigenen Stars hervorgebracht. Die werbefinanzierten Sender brachten eine Dynamik ins Medium Fernsehen, die von den öffentlich-rechtlichen bis dahin nicht bekannt war: Wer nach den Quotenmessungen der GfK-Fernsehforschung nicht erfolgreich war, wurde innerhalb kürzester Zeit gnadenlos vor die Tür gesetzt.

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Das Privat-TV wurde oft von Personen geprägt,

die beim öffentlich-rechtlichen Funk begannen und dann dem Lockruf des Geldes nicht widerstanden: Frank Elstner zog es zu RTL, wo er mit Shows wie "Aber Hallo" Erfolg hatte, mit "Flieg mit AirTL" aber eine Eintagsfliege produzierte.

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Rudi Carrell

probierte in Köln auch einige Shows und platzierte mit "7 Tage - 7 Köpfe" einen Langläufer.

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Günther Jauch,

... ausgebildet beim Bayerischen Rundfunk, ist ungekrönter RTL-König,

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Harald Schmidt

(früher WDR) brauchte SAT.1 zur Selbstfindung, ...

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nur Thomas Gottschalk

hatte bei RTL mit seinem Late Talk und bei SAT.1 mit der "Hausparty" keine Fortune.

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Die privaten Sender entwickelten

aber auch ihre eigenen Gesichter: Hugo Egon Balder, der gerade bei SAT.1 ganz "Genial daneben" zur Hochform aufläuft, gehört dazu wie "Karlchen"-Erfinder Björn Hergen Schimpf - beide Urfiguren von RTL. Nach dem Exodus der prominenten öffentlich-rechtlichen Moderatoren zu Beginn der 90er Jahre setzte aber zum Ende des Jahrzehnts die Gegenbewegung ein.

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Reinhold Beckmann

zog es als Talker und Sportmoderator von SAT.1 zur ARD, Jörg Pilawa ging auch zur ARD und wird dort als Allzweckwaffe mit Erfolg eingesetzt

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Auch Johannes B. Kerner

hielt es nicht länger als Daily Talker bei SAT.1; er hat sich beim ZDF inzwischen eine Omnipräsenz aufgebaut.

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Doch viele Blüten des Privat-TV

sind inzwischen vergessen, und so manches ging gar nicht erst auf Sendung. Der SAT.1-Film "Die Russenhure" etwa lagert immer noch im Giftschrank - angeblich weil die Russenmafia den damaligen SAT.1-Geschäftsführer Fred Kogel (hier im Bild) bedrohte. Böse Zungen behaupten indes, dass Kogel selbst diese Theorie lancierte, in Wirklichkeit aber sauer auf den Regisseur war, weil dieser eine Affäre mit einer Kogel-Freundin gehabt haben soll. Auch die Geschichte des Privatfernsehens, so scheint es, hat filmreife Stoffe geschrieben. (APA/dpa)

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