Wer glaubt, dass Talkshows grundsätzlich

Müll sind, hat natürlich Recht: Vorwiegend naturtrübe Gestalten werden zur Erhöhung der Quote bei gleichzeitiger Senkung sämtlicher Schamgrenzen einem sich an deren Blödheit und Exhibitionismus begeilenden Publikum vorgeführt. Rare Ausnahmen wie Phettbergs Beichtstuhl-Talk auf ATVplus ...

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oder die demnächst Fernsehgeschichte

sein werdende "Harald Schmidt Show" auf Sat.1 bestätigen lediglich eine traurige Regel.

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Pro Sieben, der Volksbildung bekanntlich

nicht besonders in der Pflicht stehend, bietet diesbezüglich mit der am Samstag eine Stunde lang ausgestrahlten Sendung Talk, Talk, Talk den Bodensatz dieser Programme in einer die geistige Gesundheit schädigenden Konzentration an:

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Die so genannten "Höhepunkte aus den Talkshows der Woche".

Also etwa strohdumme Freundinnen, von denen eine mit dem Freund der anderen "gepoppt" hat, worauf diese, angemessen menschlich enttäuscht, ihre "Freundin" spontan zur Exfreundin erklärt und sie auffordert, sie dort zu lecken, wo laut Volksmund die Sonne niemals scheint.

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Der Rest des gebotenen Unter-der-Gürtellinie-Talks

ist hier aus Pietätsgründen gar nicht wiederzugeben. Wenn man bedenkt, welchen harmlosen Blödheiten die FSK mit der empörten Zensurschere kommt, kann man in labilen Momenten schon kulturpessimistisch werden. Denn Talk, Talk, Talk ist nichts weniger als die Vorhölle im Vorabendprogramm: ein Schritt zurück in die Höhle - mit Fernseher. (flu/DER STANDARD; Printausgabe, 22.12.2003)

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