London - Der Gebrauch von Defibrillatoren durch
medizinische Laien bringt zwei europäischen Studien zufolge wenig
Nutzen. Eine niederländische Untersuchung prüfte den Einsatz der
Geräte durch Polizei und Feuerwehr im Großraum Amsterdam. Zwar wurden
nach einem Herzstillstand mehr Patienten erfolgreich wiederbelebt und
lebend in Krankenhäuser eingeliefert als gewöhnlich. Die absolute
Überlebensrate erhöhte sich jedoch kaum, wie das "British Medical
Journal" berichtet.
Die niederländischen Mediziner vermuten jedoch, dass eine
Optimierung des Vorgehens den Erfolg des Programms erhöhen könnte.
Die zweite Studie untersuchte in Schottland Kosten und Nutzen von
öffentlich zugänglichen Defibrillatoren an Flughäfen, Bahnhöfen und
Busstationen. Dabei kamen die Forscher zu dem Schluss, dass andere,
kostengünstigere Maßnahmen wie etwa der Einsatz ausgebildeter
Ersthelfer größeren Nutzen bringen könnten.
Defibrillatoren erzeugen elektrische Impulse und sollen bei
Herz-Kreislauf-Stillstand das Herz durch Stromstöße wieder zum
Schlagen anregen. Je früher in einem solchen Fall die Defibrillation
erfolgt, desto höher die Überlebenschance. In Operationssälen, auf
Intensivstationen oder in Rettungsfahrzeugen gehören die Apparaturen
zur Standardausrüstung. In Deutschland, den USA und Großbritannien
sind spezielle, für Laien entwickelte Geräte aber auch an
öffentlichen Orten zugänglich.
(APA/AP)