Grund dafür sind wohl auch die Klagen vieler Patienten über herausnehmbaren Zahnersatz. Fast 60 Prozent bemängeln ihre schlecht sitzenden Prothesen. Jeder dritte Patient hat Probleme beim Essen, jedem sechsten ist das Lächeln in der Öffentlichkeit peinlich. "Dank der Fortschritte auf dem Gebiet der Implantologie sind wir heute in der Lage, bei Zahnverlust den Zustand des Gebisses wieder komplett und erfolgreich zu restaurieren", erklärte der DGI-Präsident Roland Streckbein. "Aus einem Lückenbüßer und Notnagel für prothetisch unhaltbare Zustände ist eine etablierte Therapieeinrichtung geworden."
Medizinische Gründe
Aber nicht nur die Ästhetik, auch medizinische Gründe sprechen laut Streckbein dafür, dass verloren gegangene Zähne so früh wie möglich ersetzt werden. So beginnt in zahnlosen Kieferabschnitten etwa der Knochen mit der Zeit zu schrumpfen, weil er nicht mehr ausreichend belastet wird. Während Zahnärzte früher zwischen einer Zahnextraktion und einer Implantation mehrere Monate verstreichen ließen, pflanzen sie die künstliche Wurzel heute unmittelbar nach der Extraktion ein.
"Früher hieß es Zahn raus, mindestens ein halbes Jahr warten und dann implantieren", sagte der Göttinger Professor Henning Schliephake. Das mache heute bei einer geplanten Zahnentfernung und ausreichendem Knochenangebot niemand mehr.